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Zahnarzt-Sohn tötete Jesse L. (†19) - Höchststrafe für den Kopfschuss-Killer

LeipzigEr hatte es auf einen Unfall geschoben, das Tatgeschehen aber immer wieder anders geschildert. Letztendlich nahm das Landgericht Leipzig ihm diese Ausreden nicht ab.

Kopfschuss-Killer Max D. (21) bekam wegen Mordes die Höchststrafe – zehn Jahre Jugendhaft!

Richter Michael Dahms: „Die Kammer ist überzeugt, dass die Schussabgabe nicht auf einem Ungeschick beruht, wie Sie es behauptet haben. Sie haben Jesse L. in einen Hinterhalt gelockt!“

Jesse L. (†19) starb durch einen Kopfschuss aus nächster Nähe

Foto: Privat

Das Motiv sei die prekäre wirtschaftliche Lage des Angeklagten gewesen. Demnach sei Zahnarztsohn Max D. Anfang 2022 zahlungsunfähig gewesen, habe die nächste Miete nicht mehr zahlen können, weil er über seine Verhältnisse lebte.

Deshalb täuschte er seinem Freund, Jesse L. (†19), einen Drogendeal vor, der in Wirklichkeit gar nicht geplant war. So habe er ihn fünf Kilogramm Marihuana besorgen lassen, da Max D. selbst keine Quellen für solch großen Mengen Drogen gehabt habe. Der Weiterverkauf sollte helfen, seine hohen Schulden zu tilgen.

Unter diesem Vorwand fuhr er am 11. Januar 2022 mit Jesse L. auf ein Feld am Flughafen Leipzig/Halle. 18.26 Uhr kamen sie laut Funkzellen-Auswertung dort an. Kurz darauf soll Max D. aus nächster Nähe Jesse L. in den Kopf geschossen haben. Der erstickte an dem austretenden Blut.

Der Tatort: ein Feld südlich des Flughafens Leipzig/Halle

Foto: Silvio Bürger

Max D. verscharrte den Leichnam mit einer Mülltüte über dem Kopf in einem Graben, zerschlug das Handy des Opfers und fuhr mit den Drogen davon. Der Richter: „Sogar Ihr Skoda half mit seinen Standortdaten, den Tattag fast Minuten genau nachzuvollziehen.“

Das Geständnis sei zu Teilen nicht plausibel gewesen, habe sich teils auch als unwahr erwiesen. So hatte Max D. behauptet, mit den Drogenabnehmern über den Messenger „Threema“ kommuniziert zu haben. Doch ein Gutachter fand heraus, dass auf seinen beiden iPhones der Messenger nie eingerichtet war.

„Auch das überraschende Mitführen einer Waffe durch Jesse L. ist nicht plausibel“, so der Richter. Bis zum Schluss blieb also unklar, woher die Pistole („Sauer und Sohn“) stammte. Auch der angebliche Unfall – bei Schießübungen habe sich ein Schuss gelöst – konnte durch Gutachten widerlegt werden.

Das Urteil wegen Mordes knüpfte das Gericht an Raub mit Todesfolge, bewaffnetes Handelstreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und unerlaubten Waffenbesitz. Knapp 10 000 Euro muss Max D. zudem an die Familie des Opfers zahlen.