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"Zeitstrafe wäre hilfreich": Schiri-Legende fordert Regel-Revolution im Fußball

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Neymar hat es schwer und macht es sich bisweilen schwer.

(Foto: picture alliance / augenklick/firo Sportphoto)

Der Fußball kennt bei seinen Strafen im Spiel drei Eskalationsstufen: die Gelbe Karte als Verwarnung, die Gelb-Rote Karte und die Rote Karte. Geht es nach Urs Meier, soll eine weitere dazu kommen: Der ehemalige Top-Schiedsrichter wirbt für die Einführung der Zeitstrafe, wie man sie aus anderen Sportarten kennt.

Der frühere Top-Schiedsrichter Urs Meier aus der Schweiz hat sich erneut für die Einführung von Zeitstrafen bei Fußballspielen ausgesprochen. "Eine Zeitstrafe wäre unglaublich hilfreich, zumal die Gelbe Karte, bezogen auf die laufende Partie, ja keine schlimme Strafe ist", sagte Meier der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" und ergänzte: "Könnte der Schiedsrichter dagegen in der Schlussphase wegen einer Unsportlichkeit, Reklamierens oder Spielverzögerung eine zehnminütige Zeitstrafe aussprechen, würde sich viel verändern."

Die Forderung hatte er bereits bei früheren Gelegenheiten erhoben. Der auch als TV-Experte bekannte Meier bemängelte, dass im Fußball eine ganz andere Kultur herrsche als etwa beim Handball, Rugby oder American Football, wo es eine "Erziehung zum Fairplay" gebe sowie eine höhere Akzeptanz für die Entscheidungen von Schiedsrichtern. Deshalb müssten bewährte Regeln aus anderen Sportarten auf den Fußball übertragen werden.

Sinnvoll wäre es aus Sicht Meiers auch, wie im Volleyball oder im Rugby nur noch dem Kapitän zu erlauben, den Schiedsrichter anzusprechen. Und den Profis, die sich für eine Verletzung behandeln lassen müssen, eine kurze Auszeit zu verordnen: "Hätten die vermeintlich Angeschlagenen eine Minute draußen zu bleiben, würde ganz sicher weniger geschauspielert werden", meinte Meier. In der Handball-Bundesliga beispielsweise müssen Profis, die im Angriff verletzt liegen bleiben, ohne dass es eine Zeitstrafe für den Gegner gibt, für drei eigene Angriffe aussetzen.

Urs Meier gehört zu den renommiertesten Schiedsrichtern seiner Generation: 2002 leitete er das deutsche WM-Halbfinale gegen Südkorea und das Finale der Champions League, 1998 pfiff er das politisch enorm brisante WM-Vorrundenspiel zwischen dem Iran und den USA. Siebenmal wurde er zum Schweizer Schiedsrichter des Jahres gewählt.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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