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Zug erfasst zwei Kinder (9 und †10) - Polizei setzt Drohne ein

Recklinghausen (NRW) – Nach dem Zugunglück mit einem getöteten Jungen (10) haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen.

Zwei Kinder waren am Donnerstagabend um 18.12 Uhr in Recklinghausen von einem Güterzug erfasst und mehrere hundert Meter weit mitgeschleift worden. Bundespolizisten fanden die beiden Körper unter der Lok, begannen sofort, den Neunjährigen zu reanimieren. Für seinen Freund kam jede Hilfe zu spät.

Am Freitagmorgen teilte die Polizei mit, dass sich der Zustand des schwer verletzten Kindes (9) erfreulicherweise stabilisiert habe. „Stand jetzt besteht wohl keine akute Lebensgefahr mehr“, sagte Corinna Kutschke (38).

Polizei und Feuerwehr waren unmittelbar nach dem Unfall mit einem Großaufgebot vor Ort. „Wir haben das Gleisbett abgesucht“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Aufgrund der Dunkelheit und Ausdehnung des Suchgebiets sei eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt worden.

Die Polizei am Freitagmorgen an der Unglücksstelle

Foto: David Young/dpa

Die Polizei plant weitere Untersuchungen an der Unglücksstelle. Unter anderem soll erneut eine Drohne gestartet werden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche in Auftrag gegeben. Sie soll voraussichtlich am Montag stattfinden. Zu einer möglichen Trauerfeier oder zur Beerdigung könne man sich noch nicht äußern.

Der Ort des Unfalls von oben. Eine Drohne soll nun klären, wie es zu dem Unfall kommen konnte

Foto: Christoph Reichwein/dpa

„Derzeit ist noch völlig unklar, wie es zu dem Unfall kommen konnte“, sagte Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann (57). Nach Angaben eines Polizeisprechers kommen beide Jungen aus Recklinghausen. Das Unglück ereignete sich zwischen Hauptbahnhof und dem Bahnhof Recklinghausen-Ost.

An der Unfallstelle hatten sich im Laufe des Abends dramatische Szenen abgespielt, als Verwandte der Opfer eintrafen. Notfall-Seelsorger betreuten die Menschen an der Bahnstrecke. „Auch die Kollegen, die zuerst eingetroffen waren, brauchten Hilfe“, sagt Bundespolizeisprecher Hendrik Bagert (39). Einen schweren Schock erlitt auch der Zugführer (44), der nicht mehr hatte bremsen können.

Der Unfallort wurde kriminaltechnisch untersucht – auch mit Wärmebildkamera

Foto: Mauermann/news 4 Video-Line TV

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sichtlich mitgenommen am Unglücksort

Foto: Thomas Banneyer/dpa

Auch NRW-Innenminister Herbert Reul war am Abend am Unfallort eingetroffen. Er sprach von einem großen „Drama, wenn Kindern so etwas passiert“. So etwas lasse einen nicht ruhig. „Es ist fürchterlich.“