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Baerbock in Äthiopien: Vergewaltigungen sind Kriegsverbrechen

Die äthiopische Regierung hatte im November ein Friedensabkommen mit der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) geschlossen. Bei den Kämpfen in der nördlichen Region Äthiopiens starben laut UN seit November 2020 mehrere Hunderttausend Menschen. Mit rund 120 Millionen Einwohnern ist Äthiopien nach Nigeria der zweitbevölkerungsreichste Staat Afrikas und eines der ärmsten Länder der Welt.

Baerbock nannte Äthiopien das "Schlüsselland für die Stabilität der Region am Horn von Afrika und auf dem ganzen Kontinent". Wie in jedem Konflikt hätten aber auch dort die Schwächsten den furchtbarsten Preis bezahlt - unschuldige Menschen, viele Kinder, sowie Helfer, die zu Zielscheiben geworden seien, als sie versucht hätten, Frauen, Kinder und Kranke zu versorgen. Immer wieder gebe es auch Frauen und Mädchen, die Opfer schlimmster und vor allen Dingen systematischer sexualisierter Gewalt würden, prangerte Baerbock an. "Es ist nicht normal, dass Vergewaltigungen Teil von Kriegen sind", sagte sie.

Baerbock rief die äthiopische Regierung auf, den Friedensweg weiter zu gehen. Die Europäische Union, aber auch Deutschland und Frankreich insbesondere, wollten darauf aufbauen. Wichtig dabei sei die Aufarbeitung von Verbrechen. Deutschland und Frankreich wüssten aus eigener Erfahrung: "Versöhnung gibt es nicht über Nacht." Aber ohne Aussicht auf Gerechtigkeit für die Opfer von Verbrechen seien Versöhnung und dauerhafter Frieden nicht möglich.

(sda / dpa)