Fernwärme: Heizen wird nicht nur in Wien teurer

Bei der Fernwärme ist die Wien Energie mit ihrer Preiserhöhung nicht alleine, auch andere Bundesländer heben an. Ein Anbieterwechsel ist bei der Fernwärme nicht möglich, die Preistransparenz soll aber steigen.

Die Energie Steiermark wird laut einem Sprecher in den nächsten 14 Tagen den Antrag zur bereits im Frühjahr angekündigten Preiserhöhung bei Fernwärme beim Land Steiermark bzw. der Preisbehörde einreichen. Damals war von einer Erhöhung zwischen 18 und 20 Euro pro Monat die Rede gewesen. Bei dem Antrag müssen unter anderem Gestehungskosten und Grundkalkulation vorgelegt werden, die Entscheidung erfolgt auch in Abstimmung mit den Sozialpartnern. Dabei wird auch entschieden, ob und wie viel der Preiserhöhung genehmigt wird. Deshalb wollte man bei der Energie Steiermark noch keine näheren Angaben machen.

Die Linz AG wieder hat ihren Fernwärmetarif - wie berichtet -  mit 1. August 2022 um 15,5 Prozent erhöht. Der Arbeitspreis pro Kilowattstunde (KWh) stieg dabei von 5,6 Cent auf 6,5 Cent brutto. Der Grundpreis, der anhand der Anschlussleistung ermittelt wird, stieg von 42,06 auf 48,58 Euro pro Kilowatt (KW) und Jahr. Bei der Linz AG stammen bis zu 60 Prozent der Wärme aus Erdgas. In den nächsten zwölf Jahren, also bis 2035, soll der Anteil der klimaschädlichen fossilen Energieträger auf unter 20 Prozent sinken. Dass die Fernwärme schon jetzt um ein Vielfaches ökologischer ist als eine Gasheizung zeigt folgender Vergleich: Bei der Linz AG werden pro erzeugter Kilowattstunde Wärme 4,45 Gramm CO2 ausgestoßen, bei einer Gasheizung sind es 250 Gramm pro KWh.

Der Kärntner Energieversorger Kelag betreibt insgesamt 85 Fernwärmenetze, etwa in Villach im Heimatbundesland und in allen anderen Bundesländern, beispielsweise in Leonding. Die Tarife sind unterschiedlich, sie hängen sowohl vom örtlichen Energiemix als auch von den jeweiligen Verträgen ab. In Villach beträgt der Gasanteil rund 20 Prozent, erklärte Energie-&-Wärme-Geschäftsführer Adolf Melcher. Der Großteil kommt aus Abwärme und Biomasse. Die Preise für die Fernwärmekunden werden mit der Jahresabrechnung dennoch voraussichtlich um rund 40 Prozent steigen, das genaue Ausmaß sei abhängig von der weiteren Gaspreisentwicklung. Im Netz Linz/Leonding werden die Preise nicht so stark anziehen, Melcher nennt eine Steigerung von 15,5 Prozent. Hier kommt die Fernwärme zu 85 bis 90 Prozent aus Abwärme der Voest, der Rest aus Erdgas und andere Quellen. Zu konkreten Preisen wollte der Geschäftsführer nichts sagen und verwies auf unterschiedliche Verträge, generell liegen die Preise bei 80 bis 150 Euro netto pro Megawattstunde, das sind umgerechnet 8 bis 15 Cent pro Kilowattstunde.

Melcher sagte, die Kelag habe in den vergangenen Jahren an der Ökologisierung gearbeitet, die Fernwärme in Villach hing vor zwölf Jahren noch zu 80 Prozent am Erdgas, was in der derzeitigen Situation eine Verdoppelung der Preise für die Kunden bedeutet hätte. Aber auch heute noch habe man Fernwärmesysteme mit 100 Prozent Gas - zum Beispiel das Gasteinertal. Da werde es ähnliche Steigerungen wie in Wien geben. Melcher: "Wir sind ständig damit beschäftigt zu ökologisieren." Für die Kelag heiße das vor allem Biomasse und Abwärme. "Die hohen Preise beflügeln einiges, die Gemeinden unterstützen die Ökologisierungen stärker." Die Investitionsbereitschaft steige durch hohe Preise. Der CO2-Ausstoß in den verschiedenen Netzen ist auch eine Frage des Berechnungsmodells, sagt Melcher. Konkret geht es zum Beispiel um die Frage, wie Abwärme bewertet wird. Nach dem Modell des Umweltbundesamts liegt der Ausstoß für Villacher Fernwärme bei etwa 40 bis 50 Gramm pro Kilowattstunde, in Linz geringfügig darunter.

Erhöhungen im September

Die Salzburg AG erhöht ihre Fernwärme-Preise per 1. September. Man habe die Erhöhung aufgrund der "langfristigen Einkaufspolitik mit 28 Prozent eingrenzen können", so eine Sprecherin. Was den Energiemix betrifft, so kommen knapp 70 Prozent der Wärme aus Gas, der Rest stammt aus industrieller Abwärme und Biomasse. In Salzburg-Stadt und Hallein steigt der Arbeitspreis pro KWh per September von 9,45 auf 12,74 Cent brutto. Der Grundpreis, der bei der Salzburg AG Leistungspreis heißt, steigt von 30,2 Euro pro KW auf 31,91 Euro.

Die Fernwärme-Kunden der Klagenfurter Stadtwerke müssen ab September ebenfalls mit einer Preiserhöhung rechnen, allerdings fällt diese mit nur 5 Prozent moderat aus. Wie es bei dem Unternehmen am Dienstag hieß, liegt der durchschnittliche Wärmetarif für ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 14.000 Kilowattstunden im Jahr bei 9,098 Cent pro Kilowattstunde, der Grundpreis beträgt gut 30 Euro pro KW und Jahr. 2021 speiste sich die Fernwärme zu 89,7 Prozent aus Biomasse. Der Anteil fossiler Energie, großteils Gas, lag bei 10,3 Prozent. Zum CO2-Ausstoß hieß es, dieser liege bei null, da durch die gekoppelte Produktion von Strom in den Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen eine höhere Gutschrift an CO2-Vermeidung erfolgt als durch die Gasproduktion entsteht.

Die Güssinger Fernwärme GmbH kommt zu 99 Prozent mit Holz aus, nur für kurzfristige Spitzen wird auf Öl zurückgegriffen. Für Haushalte liegt der Preis bei 9 bis 12 Cent pro KWh. Der ebenfalls leistungsabhängige Grundpreis beläuft sich auf rund 360 bis 1.000 Euro pro Jahr. Preiserhöhungen erfolgen jährlich im Oktober und basieren auf Indexanpassungen. Nach Preissenkungen im Vorjahr um 0,7 Prozent und den Jahren davor um minus 1 bis minus 3 Prozent sei heuer eine Erhöhung von rund 20 Prozent zu erwarten.

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Zukünftig mehr Transparenz bei Preisgestaltung

Die Fernwärmenetze in Österreich sind grundsätzlich schwer miteinander zu vergleichen, sagt Katalin-Andrea Griessmair-Farkas, die stellvertretende Geschäftsführerin des Fachverbands der Gas- und Wärmeersorger. "Es gibt in Österreich Fernwärmesysteme, die ausschließlich auf Hackschnitzelkessel beruhen, die Abwärme aus der Abfallverbrennung aus einem industriellen Prozess oder aus der gekoppelten Stromerzeugung nutzen oder Geothermie beziehungsweise Umweltwärme mit und ohne Wärmepumpen einspeisen und auch alle möglichen Kombinationen dieser Technologien. Diese sehr unterschiedlichen lokalen Möglichkeiten bestimmen auch die Zusammensetzung der Gestehungskosten der jeweiligen Fernwärmeerzeugung und führen zu sehr unterschiedlichen Auswirkungen auf den Preis."

Aus diesem Grund gibt es auch keinen Tarifkalkulator wie bei Strom und Gas. Allerdings wurde mit dem neuen Erneubaren-Ausbau-Gesetz (EAG) der Grundstein gelegt für mehr Preistransparenz bei der Fernwärme. "Alle Anbieter außer ganz kleine werden verpflichtet, die Tarife und andere Preiskomponenten zu melden - die Daten werden dann online veröffentlicht", sagte Christoph Dolna-Gruber, Energieexperte bei der Österreichischen Energieagentur, zur APA. Zudem werden Fernwärmeunternehmen mit mehr als 250 Kunden verpflichtet, den Energiemix in der Jahresabrechnung anzugeben.

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