Grüßen Sie noch, oder ignorieren Sie schon?

Was soll an einem „Grüß Gott“ kompliziert sein? Nicht der Gruß an sich, sondern vielmehr die Überlegungen, die in einem Menschen vorgehen. Beginnend beim Gedanken, ob ich einen Entgegenkommenden überhaupt kenne. Wenn ja, dann kommt die Frage, wie gut, kennt er mich, bin ich per Du mit ihm, wer grüßt zuerst, Mann oder Frau, Jüngerer oder Älterer, Vorgesetzter oder Arbeitnehmer...?

„Das alles muss in wenigen Sekunden entschieden sein“, sagt Professor Ingo Mörth vom Institut für Soziologie an der Johannes-Kepler-Universität Linz. „Für viele ist das zu kompliziert, und deshalb verzichten sie auf das Grüßen.“

Hallo und die Neutralität

Manchmal kommt in solchen Situationen auch das neutrale „Hallo“ zum Einsatz. „Damit grüße ich und registriere, dass hier jemand ist, ich lasse mich aber nicht darauf ein, wer.“ Ergo: Man muss sich keine Gedanken über sein Gegenüber machen.

Dies trifft zum Großteil auf urbane Lebensräume zu. „In der anonymen Stadt hat man in der Regel keine Ahnung, wer einem entgegenkommt. Darum wird nicht gegrüßt. Grußlos vermittelt man auch, dass ich selbst ebenfalls anonym bin und es bleiben will“, sagt der Kultursoziologe, zu dessen Themengebieten die Alltagskultur – also auch Grüßen – gehört.

Mörth erinnert an den Film „Crocodile Dundee“, als der Hauptdarsteller den australischen Busch Richtung USA verlässt und beginnt, in New York jeden zu grüßen, so wie er es gewohnt ist. Als der Protagonist die Unendlichkeit des Grüßens erkennt, lässt er es wieder sein.

Wäre Dundee anstatt nach New York zum Beispiel ins Innviertel gekommen, hätte er unter den Bewohnern für weniger Verwunderung gesorgt. Denn im ländlichen Zusammenleben ist es – zum Glück – noch üblich, sich zu grüßen. „Am Land gibt es eine gemeinsame soziale Basis. Doch selbst hier ist eine überschaubare Situationen vorausgesetzt“, sagt Mörth. „In einer Tourismusgemeinde ist es keine Selbstverständlichkeit mehr.“

Oft muss etwas Verbindendes vorherrschen, um sich zu einem Gruß zu überwinden oder gegrüßt zu werden. Zum Beispiel im Wartezimmer eines Arztes oder in einer vertrauten Gaststätte. „Der Gruß hat eine wichtige Funktion: Er rahmt den Anfang und das Ende einer Situation“, sagt Mörth.

Wird gegrüßt, so gibt sich der städtische Rezipient oft überrascht. „Dieses Sich-zur-Kenntnis-Nehmen wird hier nicht erwartet“, sagt Mörth. Der Gegrüßte wird entweder den Gruß erwidern – und daraus könnte sich ein nettes Gespräch ergeben –, oder er reagiert nicht. In letzterem Fall – so er nicht in Gedanken versunken war – beginnt der Mensch misstrauisch zu werden und nachzudenken. Kenne ich den? Was wollte der von mir? „Er nimmt dies als Eindringen in das Privatleben wahr, was er nicht zulassen will, denn in der Stadt grüßt man halt nicht einfach nur so“, erklärt Mörth. Ein Versuch lohnt sich jedenfalls. „Nennen Sie es Erschütterungsexperiment, weil der Gegrüßte in seinen Erwartungen, nur von Bekannten gegrüßt zu werden, erschüttert werden könnte“, sagt Mörth.

Ähnlich anonym wie die Stadt ist ein Aufzug. Man betritt den Fahrstuhl und hofft, allein zu sein. Im letzten Moment steigt jemand ein. Soll man jetzt grüßen? Ja, weil man ein vernünftiger, zivilisierter Mensch ist, oder nein, weil man den Menschen nicht kennt und dieser spätestens nach 20 Sekunden wieder für Immer aus dem Leben verschwindet.

Ein Gruß ist immer der Wunsch und die Gelegenheit zu einer Kommunikation – die durch das Nichtgrüßen abgelehnt wird –, die auch nonverbal erfolgen kann. Entweder durch Winken, Händeschütteln oder Lächeln. Vor allem beim Anbahnen gewünschter sozialer Kontakte, etwa beim „Anbandeln“. „Dies signalisiert Nähe und Verbindlichkeit. Man lässt sich auf eine weitergehende Kommunikation ein. Selbst Politiker, die hunderte Hände schütteln, wechseln dabei zumindest mit jedem Fünften ein Wort“, sagt Mörth.

Wird bei der Begrüßung freundschaftlich die Wange geküsst, dann symbolisiert dies einen bewussten Kontrapunkt. Die „Küsser“ sagen einander auf diese Weise: „Ja, du bist mir vertraut.“

Leider bekommt das Grüßen oft schon im Kindesalter einen faden Beigeschmack. Dann nämlich, wenn Eltern ihren Kindern eintrichtern, dass Ältere gegrüßt werden müssen. „Damit wird suggeriert, dass Kinder in der Hierarchie ganz unten stehen. Sie müssen quasi damit kundtun, dass sie die Schwächeren sind“, sagt Mörth. „Die Kinder schlucken das aber nicht mehr und hinterfragen die Sinnhaftigkeit. Ab dem Beginn der Pubertät machen sie es auch nicht mehr – zumindest in der Stadt.“

Vielmehr sollte mit dem Anlernen des Grüßens ein Minimum an Respekt vermittelt werden, den jeder, ob alt oder jung, stärker oder schwächer, Politiker oder Crocodile Dundee, verdient. Ob man es dann auch (in der Stadt oder am Land) tut, bleibt jedem selbst überlassen.

In diesem Sinne: Pfiat Gott!


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