Edith Zuser alias „Lolita“ aus Spratzern verkaufte 20 Millionen Schallplatten.
Foto: Stadtmuseum St. Pölten
Von Richard Eybner, Bernhard Wicki und Edith Zuser alias „Lolita“ bis zu Christina Gansch, Patricia Nolz und Christina Gruber alias Amélie van Tass. Sie und viele andere aus St. Pölten und dem Bezirk erlangten Weltruhm.
St. Pölten als die Wiege bedeutender, international erfolgreicher Künstlerpersönlichkeiten? Es sind nicht wenige, die von hier aus ihre Karriere begonnen haben.
Richard Eybner zum Beispiel, Sohn von Bürgermeister Otto Eybner und Neffe des Hoteliers Franz Pittner, hat sich zwar erst relativ spät für den Schauspielerberuf entschieden, war dann aber über 50 Jahre Ensemblemitglied des Burgtheaters, Gastspiele führten ihn von Salzburg bis Berlin. Später trat er auch erfolgreich als Operettensänger und Filmschauspieler auf, zum Beispiel als Postmeister in der legendären „Sissi“-Verfilmung.
Peter Minich, aufgewachsen in Harland, begann seine Karriere als Schauspieler, 1951 entdeckte im St. Pöltner Stadttheater zufällig Marcel Prawy seine Qualitäten als Tenor. Nach Engagements in der Schweiz und an der Oper Graz wirkte er über 50 Jahre an der Volksoper Wien in zahlreichen Operetten und Musicals, mit Gastspielen in Japan und der UdSSR.
Harlander Wurzeln hatte auch Jörg Demus. Als Pianist weltweit anerkannt, lehrte er an den Musikhochschulen in Stuttgart und Wien und spielte eine umfangreiche CD-Reihe zur „Geschichte d es Klaviers“ ein.
Als Sohn eines Schweizer Ingenieurs wurde Bernhard Wicki 1919 in St. Pölten geboren. Nach frühen Jahren als Schauspieler feierte Wicki mit dem Antikriegsfilm „Die Brücke“ 1958 seinen internationalen Durchbruch als Filmregisseur. Sie alle gehören zu den ersten Prandtauer-Preisträgern der Stadt ebenso wie Camillo Öhlberger, langjähriger Fagottist bei den Wiener Philharmonikern.
Unter den jüngeren, international erfolgreichen Preisträgern finden sich so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Franz Chmel, mehrfacher Mundharmonika-Weltmeister, und der fast gleichaltrige Michael Mantler. Er ging 1962 in die USA, wo er als Trompeter in der New Yorker Avantgarde-Szene reüssierte und das „Jazz Composer’s Orchestra“ mitbegründete.
Eine Weltkarriere gelang auch Edith Zuser alias „Lolita“ aus Spratzern: 20 Millionen verkaufte Schallplatten, ihr Hit „Seemann“ in den Topcharts der USA und in Japan, erfolgreich auch als TV-Moderatorin und Filmschauspielerin.
Die bemerkenswerten Talente der jüngsten Generation kommen vor allem aus dem Umland der Stadt: die Opernsängerinnen Christina Gansch aus Kirchberg und Patricia Nolz aus Neidling.
Beide haben ihre Studien am Konservatorium für Kirchenmusik begonnen, beide sind am besten Weg zur internationalen Karriere. Die Hofstettnerin Christina Gruber alias Amélie van Tass und ihr Partner Thommy Ten sind als Mentalmagier und Zauberkünstler längst in der Weltspitze angelangt.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sei noch an den legendären Schauspieler Raoul Aslan, an Alexander Bisenz, Manfred Deix, Hannes Thanheiser oder den Ersten Solotänzer Willy Dirtl erinnert. Sie alle haben zumindest zeitweise in St. Pölten gelebt oder gewirkt.
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