Wo Flaschen seit 15 Jahren eine zweite Chance bekommen

Bei den diversen Statistiken und Berichten zu Mülltrennung oder Sammelquoten ist das Burgenland regelmäßig auf den vorderen Plätzen zu finden. So werden etwa pro Jahr und Kopf an die 140 Kilogramm Abfall gesammelt, bei Plastikflaschen beträgt die Sammelquote gar 90 Prozent.

Da liegt es fast auf der Hand, dass PET to PET Recycling Österreich vor 15 Jahren ausgerechnet im Burgenland gegründet wurde. Am Unternehmen beteiligt sind Coca-Cola Austria, Egger Getränke, Rauch Fruchtsäfte, Spitz und Vöslauer Mineralwasser.

Jährlich werden am Standort in Müllendorf über eine Milliarde PET-Flaschen wiederverwertet, das entspricht rund 30.000 Tonnen. Seit 2007 wurden bereits 325.000 Tonnen PET-Material im Ressourcen-Kreislauf gehalten.

Nach einem pandemiebedingten Rückgang im vergangenen Jahr verzeichnet PET to PET für das erste Halbjahr eine erfolgreiche Zwischenbilanz mit einem neuen Rekordwert: 15.131 Tonnen PET-Getränkeflaschen wurden in Müllendorf wiederverwertet, das entspricht einer Steigerung von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau (2019: 14.329 Tonnen). Aktuell sind am Betriebsstandort in Müllendorf 81 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Erst heuer wurde das Unternehmensgrundstück um 19.000 auf 72.000 m² erweitert, um weitere Lagerkapazitäten zu schaffen. Die neu entstehende Fläche wird mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet. Rund 12.000 m² PV-Paneele sollen künftig etwa 15 Prozent der erforderlichen elektrischen Energie aus eigener Erzeugung decken.

Wie werden PET-Flaschen wiederverwertet?

Wie aber werden aus gebrauchten PET-Flaschen neue? Nach Begutachtung und Sortierung werden die Flaschen zu Flakes zerkleinert und gewaschen. Danach werden diese mit dem patentierten „URRC-Verfahren“ gereinigt, am Ende bleibt Recyclat für neue PET-Flaschen. In einer zweiten Verarbeitungslinie wird auch PET-Granulat hergestellt, das sich für bestimmte Produkte leichter verarbeiten lässt.

Beim Festakt zum 15-jährigen Firmenjubiläum am Freitag wurde dem Unternehmen nicht nur gratuliert. Die Gäste konnten erstmals auch archäologische Funde besichtigen, die im Zuge der Grundstückserweiterungen entdeckt wurden.

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