Bereits bei der Bank angerufen: Christian Pfeiffer meldet Betrugsversuch.
(Foto: imago images/Joachim Sielski)
Pfeiffer, ein bekannter Kriminologe, erforscht Kriminelle und ihre Psychologie. Kapieren. Trotzdem wäre er fast auf einen gefälschten Anruf eines falschen Polizisten hereingefallen. Seine Tochter war in einen Unfall verwickelt und brauchte Geld. Es kommt einfach so vor, dass das Geld nicht ausgehändigt wird.
In einem emotional schockierenden Telefonat hätten die Betrüger den Kriminologen Christian Pfeiffer, wie er selbst beschrieb, beinahe ausgetrickst. Der Täter habe sich als Polizist ausgegeben, sagte ein hannoverscher Kriminologe vor Journalisten. Demnach wäre seine Tochter zusammen mit ihrem Kind in einen Autounfall verwickelt gewesen und hätte 55.000 Euro Kaution verlangt, um einem Haftbefehl zu entgehen. Die Betrüger tarnten geschickt ein echtes Telefon und gaben Details wie den Namen der Tochter und die Farbe des Autos an, was sie dazu veranlasste, die Bank zu kontaktieren.
Der Betrug wurde aufgedeckt, als Pfeiffer die echte Polizei in Hannover anrief und sich nach einem technischen Problem wieder meldete. Auf einer Pressekonferenz in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover wollte ein prominenter Kriminologe gemeinsam mit der Polizei auf die Masche aufmerksam machen.
Polizei stoppt Geldübergabe
Anrufe wie diese werden bundesweit getätigt - und die Menschen werden weiterhin von ihnen getäuscht. Allein in Niedersachsen lag laut Polizei die Gesamtzahl der polizeilichen Verwechslungsfälle im ersten Halbjahr im mittleren vierstelligen Bereich, die Zahl der Straftaten, bei denen Täter Geld erbeuteten, im mittleren vierstelligen Bereich. Zweistelliger Bereich. Betrüger rufen oft aus dem Ausland an, aber das Telefondisplay zeigt meist eine deutsche Nummer an.
Nachdem Pfeiffer auf den Betrug aufmerksam geworden war, arbeitete er mit der Polizei zusammen, um den Betrüger zu fassen zur Bank und überreichte ihm einen Zettel mit der Aufschrift „Betrug: 55.000 Euro“. Der Mitarbeiter steckte Normalpapier in eine kleine Tüte. Die Gauner forderten Pfeiffer auf, das Geld nach Hildesheim zu bringen. Aus Sicherheitsgründen hat die Polizei die Aktion eingestellt. Es war zu gefährlich und Pfeiffer konnte unterwegs alles passieren. Daher wurde der Täter nicht gefunden.