"Der Rhythmus war gut. Alle Sprünge waren entspannt, vorsichtig und konzentriert."
(Foto: dpa)
Deutschland gewann keine Medaillen, mit Benjamin Werndl und Isabelle Werth auf den Plätzen 4 und 9. Das neue britische Superpaar Charlotte Frye und Glamordale gewinnen ihr zweites Gold: Mit einer hochklassigen und sehr spannenden Kürentscheidung ist die Dressurprüfung bei der Weltmeisterschaft in Herning zu Ende gegangen.
Sechs Stunden nach dem Start der Springreiter-WM auf Platz sechs gab es im Dressurcamp wenig Grund zur Freude. Auch die zweite Einzelentscheidung bei der Weltmeisterschaft in Dänemark blieb ohne Medaillen.Benjamin Werndl aus Tuntenhausen, der mit Famoso den 4. Platz belegte und im dänischen Herning der glücklichste Deutsche in der Kür war, erreichte den höchsten Rang. „Worte können es nicht beschreiben“, schwärmte Werndl. „Er ist jetzt ein Superstar. Das wusste ich vorher“, sagte er über Famoso. „Alles lief genau so, wie ich es geplant hatte“, lobte Bundestrainerin Monica Teodorescu.
Isabell Werth aus Rheinberg wurde Neunte im Quantaz. Die Britin Charlotte Fry ist die neue Weltmeisterin bei Glamordale. Silber ging an die beliebte Dänin Catherine Laudrup Dufour und Vamos Amigos. „Kein Risiko, kein Spaß“, kommentierte Worth ihre Fahrt. „Ich bin zum ersten Mal diese Kür mit dieser Musik geritten.“
Im Springsport sicherte Schlussreiter Christian Ahlmann mit seiner starken Leistung dem Team den Start zur WM am Nachmittag. Nach einem Wertungsrennen belegte das Team von Bundestrainer Otto Becker nach insgesamt zwei Niederlagen den sechsten Platz. Nach dem ersten von drei Teilprüfungen der Mannschaftswertung führt das schwedische Quartett vor Frankreich und Belgien. „Unser erstes Ziel ist erreicht. Wir sind in Reichweite“, sagte Becker. Nachdem Markus Oehning (Borken) auf Star Gold und André Tiemé (Prau am See) auf Chakaria Fehler gemacht hatten, die ein besseres Ergebnis verhinderten, sagte er: „Natürlich wäre ein Fehler weniger besser gewesen.“
Startfahrer Ehning kam bei Stargold mit vier in Strafsekunden umgewandelten Strafpunkten von der Strecke ab. „Es war mein Fehler“, sagte der 48-Jährige: „Ich habe die falsche Entscheidung getroffen.“ und sagte mit einem Augenzwinkern. Unterdessen hatte Newcomerin Jana Wargers in Limbridge eine fehlerfreie Runde. „Ich bin sehr, sehr glücklich“, kommentierte die 30-Jährige den ersten WM-Ritt ihres Lebens. Besonders aufgeregt sei sie nicht gewesen, berichtete Wargers. Die Bundestrainer seien nicht ganz zufrieden, berichtete sie:
Andre Tiemé floppte im Gegensatz zu WM-Debütanten ebenfalls. Der Europameister von Prau am See konnte nicht so schnell laufen wie Oening von Chakaria. „Ich wünschte, ich hätte zu einem guten Ergebnis beitragen können“, sagte der 47-Jährige. Das Team bedankte sich bei Christian Ahlmann für eine gute Ausgangsposition für die verbleibenden zwei Runden. Der gebürtige Marler ist bester Deutscher im neuntplatzierten Einzel mit einer perfekten Runde im Dominator. „Das Gefühl war sehr gut“, sagte Ahlmann. "Der Rhythmus war gut. Alle Sprünge waren entspannt, vorsichtig und konzentriert."