Brisantes Problem für Portugal: Für Ronaldo gibt es keinen Weg zurück

Cristiano Ronaldo raus, Goncalo Ramos rein: Diese Umstellung von Trainer Fernando Santos trägt maßgeblich zu Portugals furiosem 6:1-Sieg im WM-Achtelfinale gegen die Schweiz bei. Youngster Ramos trifft dreimal und wird gefeiert, Superstar Ronaldo schweigt.

Bei Twitter kursiert ein Video, das die Situation von Cristiano Ronaldo bestens verdichtet. Als seine spielfreudigen Teamkollegen die Schweiz im WM-Achtelfinale mit 6:1 hergespielt hatten, feierten sie mit den Fans vor der Kurve - ohne Ronaldo. Der hatte immerhin - das gehört auch zur Wahrheit - bei den Toren ekstatisch mitgejubelt. Nicht aber am Ende, da machte er sich eiligen Schrittes auf den Weg in die Kabine. Über eine etwaige Verpflichtung in den Katakomben war nichts bekannt. Der Dienstagabend war einer, der Ronaldo persönlich gänzlich zu wider lief. Zur Sternstunde seiner Nationalmannschaft hatte der 37-Jährige nichts beigetragen. Sogar das Gegenteil war der Fall: Die Sternstunde war (nur?) möglich geworden, weil der Superstar bis zur 74. Minute nicht mitspielte.

Bis zu jener Minute hatten sich die Dinge auf dem Feld bereits geregelt. Mit 5:1 bogen die Portugiesen entspannt auf die Zielgeraden ein, als Ronaldo endlich aufs Feld durfte. Das Stadion hatte danach auf groteske Weise gelechzt (wie der Kollege Stephan Uersfeld hier aufgeschrieben hat), die Mannschaft den kriselnden Superstar aber nicht gebraucht. Denn sie hatte Goncalo Ramos. Der 21-Jährige ist womöglich das nächste große Ding im portugiesischen Fußball. Unter anderem der FC Bayern soll interessiert sein. Ein Talent mit einem wuchtigen Körper, einem noch wuchtigeren Abschluss - und jeder Menge Selbstvertrauen.

Wer zur Strategie passt, der spielt

Nach 74 Minuten stand ein Dreierpack in seiner Vita. In nun vier Länderspielen hat er vier Tore erzielt. Aber viel mehr als die Statistik beeindruckte die Art, wie Ramos dieses Spiel bestritt. Immer anspielbar, ständig gefährlich - der Schatten, aus dem er heraustreten musste, er wirkte so überraschend klein. Ramos hatte nämlich den Platz von Ronaldo bekommen. Aus sportlichen Gründen, wie Nationaltrainer Fernando Santos unbedingt verstanden wissen wollte. Nach dem wütenden Abgang seines Superstars bei der Auswechselung im Gruppenfinale gegen Südkorea war gemutmaßt worden, dass es auch disziplinarische Gründe für die Entscheidung geben könne. "Ich wähle die Spieler aus, die am besten zu meiner Strategie passen", sagte der Coach und lobte seinen jungen Stürmer für dessen Dynamik, Zweikampfstärke und seinen Zug zum Tor.

Ramos selbst, der bei Benfica Lissabon unter dem deutschen Coach Roger Schmidt eine starke Saison spielt und erst kurz vor der WM sein Debüt im A-Nationalteam gegeben hatte, will sich keine Gedanken machen, ober er Ronaldo dauerhaft verdrängen kann. "Wir brauchen das Ergebnis von heute im nächsten Spiel nicht zu berücksichtigen", sagte der 21-Jährige, für den ein Traum in Erfüllung gegangen war: "Nicht mal in meinen kühnsten Träumen hatte ich gedacht, dass ich in einer WM-K.-o.-Runde in der Startelf stehen würde."

Der verzweifelte Kampf von Ronaldo

Nun, sei's drum. Santos tut gut daran, die Dinge auf das Sportliche runterzukochen. Eine Ego-Debatte um den Superstar können die Portugiesen nicht gebrauchen. Und auf der Kerngeschäft-Ebene hat der Coach so einige Argumente für sich. Ronaldo spielt bislang nämlich kein gutes Turnier. Der fußballerische Niedergang des 37-Jährigen setzt sich auch nach seiner Zeit bei Manchester United, die in einer knallharten Interview-Abrechnung gipfelte und die Trennung zur Folge hatte, bei der WM fort. Verzweifelt kämpft Ronaldo um sein neuntes WM-Tor, was ihn auf eine Stufe mit der Legende Eusebio heben würde, und um Bindung zu seinem Team.

Das spielt indes ohne hin besser, flüssiger, entfesselter. Dinge, die man sich in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten nicht vorstellen konnte. Aber eben auch Dinge, die sich angekündigt hatten. Schon während der letzten Länderspiele vor der WM war in der Heimat die eigentlich verbotene Frage aufgeworfen worden, ob die Nationalmannschaft nicht womöglich besser dran sei, wenn Ronaldo nicht mehr als Stammkraft gesetzt ist. Der Dienstagabend im Lusail Iconic Stadium hat diese Frage beeindruckend beantwortet. Doch so klar die Lage nun ist, so brisant ist sie für Santos. Denn einen Weg zurück gibt es eigentlich nicht. Und wie verkraftet dies das Ego des Superstars? Seine wütenden Anfälle in den vergangenen Monaten nach Auswechslungen oder verweigerten Einwechselungen lassen zumindest leise Zweifel aufkommen, ob die Team-Loyalität an oberster Stelle steht.

"Der Traum lebt"

Bei Instagram, wo Ronaldo seit Jahren ein Parallelleben lebt, auf jeden Fall: "Ein unglaublicher Tag für Portugal mit einem historischen Ergebnis", schrieb er in der Nacht. Die Auswahl habe hervorragende Talente und junge Spieler, man könne ihr dazu nur gratulieren. "Der Traum lebt." Der seines Landes. Und natürlich auch sein eigener. Der Weltmeistertitel fehlt ihm noch in einer sonst nahezu vollständigen Trophäensammlung. Und nichts würde den derzeit vereinslosen Ronaldo (der womöglich nach Saudi-Arabien wechselt und dort einen Monster-Vertrag unterschreibt) und seine Karriere größer machen, sollte er auf dem Weg dorthin noch entscheidende Momente liefern. Die dann vielleicht letzten für die "Seleção", für die er 195 Mal gespielt und 115 getroffen hat.

Vorerst bemüht sich Santos um emotionale Wärme. Der Frage, ob nun ein neuer Abschnitt im Nationalteam beginne, wich er souverän aus. "Das müssen wir sehen", sagte der 68-Jährige. "Ich habe eine sehr enge Beziehung zu ihm. Aber wir sind Trainer und Spieler. Ich habe ihm gesagt, dass er ein sehr wichtiger Spieler ist, das weiß er." Und auch die Mannschaft, die Ronaldo jahrelang angeführt hat, bemühte sich um stützende Worte für die angeschlagene Legende. "Es ist für jeden Spieler nicht leicht, auf der Bank zu sein", sagte Bruno Fernandes. "Aber das Wichtigste ist die Antwort, die er gegeben hat, als er reingekommen ist. Er hat der Mannschaft geholfen." Ronaldo sah das offenbar anders. Er ging - und schwieg.


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