Vorort-Termin für den Marktgemeindrat: Bürgermeister Michael Sedelmayer und Architekt Stephan Haas präsentierten die neuen Räume für eine neue Krippengruppe im Kindergarten. Es ist Bauabschnitten eins zur Erweiterung der Kapazitäten. Am selben Tag sei bereits die Betriebserlaubnis des Landratsamtes eingegangen, so Sedelmayer. Und auch für die vier Pädagogen-Stellen, die in Kindergarten beziehungsweise im Schulhort zu besetzen waren, konnte inzwischen Personal gefunden werden, darunter Erzieher Axel Buchinger, der als Organisator des Ferienspielplatzes bekannt ist. Überlegungen zu Kürzungen im Umfang der Kinderbetreuung konnten damit abgewendet werden.
Fürs erste zeichnet sich also Entspannung ab. Der Plan, wie er vor zwei Jahren gefasst wurde, sah folgendes vor: mit zwei zusätzlichen Krippengruppen könnte der prognostizierte Betreuungsbedarf abgefangen werden und gleichzeitig Krippenkinder wieder bis zum dritten Geburtstag in der Krippe bleiben. Das wiederum entlastet die Belegung des Kindergartens. So war eine neue Krippengruppe vorübergehend mit einer befristeten Erlaubnis im Mehrzweckraum, im Erdgeschoss von Mönchshof 2, untergebracht worden. Der Platz für eine weitere Krippengruppe war seit Anfang des Jahres darüber, im ehemaligen Andachtsraum der evangelischen Christen, entstanden - und konnte nun besichtigt werden.
Unkonventionelle Lösungen
Unkonventionelle Lösungen und vor allem weit mehr Helligkeit als erwartet, überraschte die Marktgemeinderätinnen und –räte. Auch Bürgermeister Sedelmayer "hatte nicht damit gerechnet, dass es so gut wird". Die besondere Herausforderung hatte darin bestanden, das Einzeldenkmal Mönchshof 2 zu erhalten und gleichzeitig die Bedürfnisse und Vorschriften für Kleinkindgruppen zu integrieren.
Kindergartenfachaufsicht und Denkmalschutz hätten "intensiv mitgearbeitet", berichtet der Eibelstadter Architekt Stephan Haas. So wurden beispielsweise alle alten Holzböden mit ihren Fugen konserviert und mit kindersicherem Biovinyl belegt. Voraussetzung zur Erschließung sei zudem ein neuer Zugang von außen gewesen, eine als Laubengang bezeichnete Stahlkonstruktion an der Fassade im Innenhof. Sie verbindet Mönchhof 2 mit den weiteren Eingängen und Fluchtwegen des Hauptgebäudes Mönchshof 1. Eine alte Wendeltreppe mit ausgetretenen Stufen durfte offiziell keine Rolle mehr im Kindergartenbetrieb spielen – nicht einmal als Rettungsweg. Eine aufwändige Anpassung des Laubengangs samt Überdachung sei allerdings nichts, worum sich Firmen reißen, so Sedelmayer. Das Gewerk musste mehrfach ausgeschrieben werden.
"Das ist ja für den Katalog!"
Während der neue Gruppenraum zur Hofseite liegt, sind Ruhe- und Sanitärräume zur Straßenseite hin ausgerichtet. Kleine, dem teils freigelegten Fachwerk nachempfundene, assymetrische Fensterchen schaffen Sichtverbindungen in alle Räume. "Es gibt kein Zimmer in das sich jemand ungesehen zurückziehen könnte", erklärt Haas die neuen Vorschriften zum Kindeswohl, die hier auf den Altbau Bezug nehmend umgesetzt wurden. Die Überraschung des Marktgemeinderats über den gelungenen Umbau war mit Heiko Lörners (CSU) anerkenndem Ausruf "Das ist ja für den Katalog!" spontan zusammengefasst.
Alfred Holl (ödp/Aktive Bürger) interessierten die Kosten. "Es wird wohl innerhalb der Kosten bleiben", griff Haas der Endabrechnung voraus. Fast 400.000 Euro waren kalkuliert und eine Förderung von 120.000 Euro für Laubengang und Räume in Aussicht gestellt.
Mit dem neuen Krippenraum ist der erste Bauabschnitt der Kindergarten-Erweiterung abgeschlossen. Als nächstes wird die ehemalige Thomaskapelle in den Betrieb eingegliedert. Hier sollen adäquate Sozialräume für das Personal entstehen. Zudem wird ein Aufzug für einen barrierefreien Zugang in den ersten Stock sorgen. Der dritte und letzte Bauabschnitt widmet sich dem bisherigen Personal- beziehungsweise Sängerraum, der in einen weiteren Krippenraum verwandelt wird, sodass der Mehrzweckraum wieder als solcher genutzt werden kann.
Neu im Angebot des Kindergartens Randersacker wird tiergestützte Pädagogik sein, informierte Sedelmayer. Der Hund einer Erzieherin mit entsprechender Ausbildung wird künftig mitarbeiten. Auch hier lägen die fachlichen Genehmigungen vor. Die Baugenehmigung für eine weitere Gruppe Naturkindergarten am Rande der Sportanlage erwartet Sedelmayer sobald alle abfallrechtlichen Fragen die Kompost-Toilette betreffend geklärt sind.