Am Sonntagnachmittag einigte sich der israelisch-palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) auf einen Waffenstillstand ab 20:00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte der PIJmehr als 700 Raketen über Israel abgefeuert. Geschossen wurde vor allem im Süden des Landes, aber auch in den Ballungsräumen von Tel Aviv und Jerusalem.
Israel sagte, es habe Luftangriffe auf mehr als 140 PIJ-Stellungen durchgeführt und dabei unter anderem zwei der ranghöchsten Kommandeure im Gazastreifen getötet. Jerusalem meldete mehrere Verwundete. Die palästinensische Seite meldete mindestens 31 Tote, darunter Frauen und Kinder. Sie unterscheidet nicht zwischen Extremisten und Zivilisten.
Die aktuelle Eskalation istein Sonderfall einer langen Reihe von Kriegen zwischenarabischen Enklaven und jüdischen Staaten. Denn die treibende Kraft in Gaza war diesmal nicht die Hamas, die dort regiert. PIJ, die zweitgrößte Terrorgruppe.
PIJ ist wie die Hamas ein Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft. Beide wurden in den 1980er Jahren gegründet. Und beide stellen die Zerstörung Israels als Voraussetzung für die Errichtung eines islamisch-palästinensischen Staates dar. „Hamas und der Islamische Dschihad in Palästina sind wie Schwester und Bruder“, sagt Michael Milstein, ehemaliger Chef des israelischen Militärgeheimdienstes für palästinensische Angelegenheiten.
Der "kleine Bruder" hat weniger Anhänger und weniger Waffen, ist aber noch radikaler als seine Schwester. Palästinensische Studien an der Universität Tel Aviv.
Zu den brutalsten Terroranschlägen in der Geschichte des PIJ gehören mehrere Selbstmordattentate in Israel. Der erste ereignete sich 1989 im Bus 405 von Tel Aviv nach Jerusalem und tötete 16 Zivilisten. Mehr als 20 Menschen wurden getötetBei der jüngsten Terrorwelle in Israel im Frühjahr lassen sich mehrere Angriffe auf PIJ-Anhänger im Westjordanland nachweisen.
Daher haben israelische Sicherheitskräfte in den letzten Wochen mehrere Razzien in Jenin, der Hochburg des PIJ innerhalb der Palästinensischen Autonomiebehörde, durchgeführt. Als Israel Anfang dieser Woche bekannt gab, einen Kommandeur des PIJ im Westjordanland festgenommen zu haben, nahmen verbündete Terrorgruppen im Gazastreifen dies offenbar zum Anlass, ein lang geplantes Attentat durchzuführen
Zwei hochrangige Kommandanten getötet
Die PIJ beabsichtigte, zivile Ziele in der Nähe des israelischen Grenzzauns mit Panzerabwehrraketen zu treffen, sagte ein Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF). Also wurde die Terrorzelle angegriffen, um den Angriff zu verhindern.
Die israelischen Streitkräfte töteten während der Operation Dawn, die am Freitag begann, zwei hochrangige PIJ-Kommandeure im Gazastreifen. Das Militär sagte, es habe mehr als 140 Ziele der Terrorgruppen getroffen, darunter Arsenale, Startrampen und Tunnel. PIJ drohte damit, nur einen "kleinen Bruchteil" seiner Raketen einzusetzen.
Obwohl sie nicht über so viele Langstreckenraketen wie die Hamas verfügt, verfügt sie über ein beträchtliches Arsenal an Kleinwaffen, Mörsern, Raketen und Panzerabwehrraketen. PIJ ist die Terrorgruppe mit den engsten Verbindungen zum Iran im Gazastreifen. Es ist eine sunnitische Bewegung, aber der schiitische Iran unterstützt sie mit Anweisungen, wie man Waffen und Geld herstellt und wie man Terroristen ausbildet.“ PIJ-Führer Ziyad Al-Nahra war in Teheran, um sich mit Präsident Ebrahim Raisi zu treffen, als die Eskalation ausbrach. Die höheren Stellen befinden sich im Iran, in Syrien und im Libanon, nicht im angegriffenen Gazastreifen selbst.
Experten schätzen die Stärke des PIJ im Gazastreifen auf 1.000 bis mehrere tausend Kämpfer. Dem stehen laut Experte Milstein nur 3-6 % öffentliche Zustimmung gegenüber.
Im Gegensatz zur Hamas, die sich als alternative politische Kraft zur säkularen Fatah-Partei etablieren will, die das Westjordanland regiert und die Führung aller Palästinenser beansprucht, hat die PIJ keine politischen Ambitionen. Ihre Daseinsberechtigung ist der bewaffnete Kampf gegen Israel, den sie als „Widerstand gegen die Besatzung“ darstellt Stadt unter Berufung auf die Stadt. Palästinensische Raketenangriffe am 3. Tag in Folge. Israel hat am Freitag gezielt einen Anführer des Islamischen Dschihad im Gazastreifen getötet.
Quelle: WELT / Christoph Hipp
Gerade diese Situation machte es Ägypten schwer, einen Waffenstillstand mit Israel zu erreichen. Hebelkraft. Als regierende Partei, die auch politische und soziale Verantwortung für die Bevölkerung des Gazastreifens trägt, hat die Hamas wirtschaftliche Erleichterungen ermöglicht, indem sie Palästinensern aus dem israelischen Gazastreifen mehr und dringend benötigte Arbeitserlaubnisse erteilt hat, womit Sie Israel verführen können Der PIJ hingegen ist schwer zu überzeugen, weil er sich nicht für das Wohlergehen seines eigenen Volkes verantwortlich fühlt. Zunächst gab es Bedenken, dass die Hamas in einen Konflikt verwickelt werden könnte. Danach könnte es wochenlang weitergehen. "Oneechan" scheint jedoch nicht interessiert zu sein. Es ist immer noch damit beschäftigt, seine Waffen wieder aufzubauen: Es hat im vergangenen Jahr Tausende Raketen auf Israel abgefeuert.