Endlich tut Karl Lauterbach mal genau das Richtige

„Es ist eine Revolution“, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Das mag großmäulig klingen, dürfte aber den Kern der Sache treffen. Für diesen Entwurf einer Reform im deutschen Gesundheitswesen haben Experten und Politiker seit mindestens drei Jahrzehnten gefochten, und alle hatten dabei dasselbe im Blick: die Krankenhäuser, was sie kosten, was sie leisten, und dass beides immer weniger in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen ist.

Jetzt steht ein Defizit der Krankenkassen von mindestens 17 Milliarden Euro einer Gesundheitsversorgung gegenüber, die ihr Geld nicht wert ist. Es geht besser, es geht billiger. Lauterbachs Reform greift nach dem größten Übel: Es gibt zu viele Kliniken, zu viele Operationen und zu viele leere Betten. Im Vergleich zu EU-Nachbarstaaten gibt es in Deutschland rekordverdächtig viele Krankenhausbetten pro Kopf – und analog dazu auch exorbitant viele Übernachtungen, sehr häufig ohne stichhaltigen Grund. „Organisierte Freiheitsberaubung“, ätzt da ein Gesundheitsexperte.

Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheitswesen an der TU Berlin und Mitglied der Expertenkommission, die jetzt den Entwurf zur Krankenhausreform vorgelegt hat, drückt es lapidar so aus: „Wir behandeln Patienten im Schnitt doppelt so häufig stationär wie die europäischen Nachbarn.“ Das muss nicht sein, belastet Patienten und Krankenversicherungen, bringt aber Geld in die Klinikkassen.

Im Kern besteht das Reformkonzept der Kommission, das Lauterbach in ein Gesetz umformulieren will, aus einem einzigen Satz: Wir brauchen sehr viel weniger, dafür aber sehr viel besser ausgestattete Krankenhäuser. Jedes dritte der fast 2000 deutschen Krankenhäuser will Busse erst gar nicht „Krankenhaus“ nennen: „Das sind einfach nur Gebäude mit Betten.“

Dänemark ist das Vorbild

In Dänemark kennt man das Problem nur zu gut – aus der Rückschau. Den Dänen ist eine mustergültige Krankenhausreform gelungen, kleine Kliniken machten dicht, auf die großen konzentrierten sich die besten Spezialisten-Ärzte in ausgebauten, modernisierten und erstklassig ausgerüsteten Versorgungszentren. Dort steht für jedes Bett auf einer normalen Station fast so viel Pflegepersonal bereit wie auf einer deutschen Intensivstation. Was nicht heißt, dass die Dänen mehr Pflegepersonal hätten. Es sind nur weniger Betten.

Busse sieht deshalb nur eine Lösung für die deutsche Gesundheitskrankheit: „Es müssen weniger Krankenhäuser werden, damit wir mehr Personal pro Krankenhaus und pro Bett haben“.

Neben Gesundheitsökonom Busse haben zwei weitere Mitglieder den Reformentwurf im Auftrag der Bundesregierung vorangetrieben: der Gesundheitsökonom Boris Augurzky und der Intensivmediziner Christian Karagiannidis. Ihr Vorschlag sieht drei Krankenhaus-Typen vor: die Grundversorger für gängige chirurgische Eingriffe und Notfälle. Sie rechnen per Tagespauschale ab (also ohne Übernachtungskosten) statt wie bisher pro behandelten Fall (mit beliebig ausgedehntem Aufenthalt). Zweitens die Regel- und Schwerpunktversorger für Patienten, die bei den Grundversorgern nicht optimal aufgehoben sind.

Drittens die Maximalversorger. Hier wird das Beste aufgeboten, was an Spezialisten und an medizinischem Gerät zu haben ist. Für diesen Aufwand soll es eine „Vorhaltevergütung“ geben, unabhängig von der Zahl der Fälle.

Fachlich ist der Plan gut

Eine kleine, nicht repräsentative Umfrage der WELT unter Krankenkassen-Experten, Medizinökonomen, Politikern und Krankenhausmanagern ergab, dass die Chancen der Reform nur zwischen 40 und 60 Prozent liegen dürften. Fachlich-sachlich gibt es am Plan kaum etwas zu rütteln. Politisch aber schon, weil die Reform ein Spalier aus hervorragend bewaffneten Lobbyisten und Verbandsvertretern passieren muss.

Vor allem aber könnten sich Kommunal- und Landespolitiker querlegen. Denn das Schicksal der Krankenhäuser haben die Bundesländer in der Hand, die Landräte, die an ihrem lokalen Krankenhaus hängen, die Ministerpräsidenten und die Gesundheitsminister der Länder. Fast alle kämpfen für den Erhalt auch kleinster Krankenhäuser.

Lauterbach kennt das Spiel. Jetzt muss er Mehrheiten und Verbündete organisieren. Das Beispiel des wichtigsten Gleichgesinnten und Mitstreiters für die Reform, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), lässt jedoch erahnen, dass das schiefgehen könnte.

Spezialisierung ist notwendig

Laumann ist in der Umsetzung der Reform schon viel weiter als der Bundesgesundheitsminister. Die „große Operation“, wie Laumann den Umbau der Kliniklandschaft in NRW nennt, ist seit September in vollem Gang. Um den „ruinösen Wettbewerb“ der Kliniken zu beenden, drängt Laumann auf Spezialisierung. 337 allgemeine Krankenhäuser sollen sich etwa in Herz-, Gelenk- oder Krebskliniken verwandeln, manche sollen zusammengelegt werden, andere geschlossen.

Daneben soll die Faustregel gelten: Die Grundversorgung bei innerer Medizin, Chirurgie und Intensivbehandlung muss von jedem Punkt Nordrhein-Westfalens in 20 Minuten erreichbar sein. Alles andere als ein „Krankenhausschließungsplan“ sei das, beteuert Laumann. Beispielhaftes Nordrhein-Westfalen, sollte es da im Bundesgesundheitsministerium heißen.

Obwohl einig in der Sache, fuhr Lauterbach seinem Verbündeten dennoch in die Parade. Laumann, so verbreitete Lauterbach in seinem Wahlkreis (Leverkusen/Köln-Mülheim) sei drauf und dran, das größte lokale Krankenhaus zu schließen. Laumann dementierte umgehend.

Vor zwei Tagen dann, während der Konferenz der Landesgesundheitsminister, war Laumann im Lager der eher reformkritisch Gestimmten zu finden: „Glasklar muss sein: Die Länder sind für die Krankenhausplanung zuständig, und das muss so bleiben.“


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