Trotz Last-Minute-Meisterschaft Jetzt offiziell – FC Bayern trennt sich von Kahn und Salihamidžić
Parallel zum Meistertitel wird bekannt: Der FC Bayern hat in der Chefetage aufgeräumt. Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić müssen ihre Posten räumen. Neuer CEO wird der bisherige Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen.
Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić
Foto: MIS / IMAGOIn Köln hängte er den Bayern-Spielern ihre Medaillen um den Hals, künftig kommen auf Jan-Christian Dreesen andere Aufgaben zu: Der bisherige Finanzvorstand und DFL-Vizepräsident wird neuer Vorstandschef beim FC Bayern München werden und die Nachfolge von Oliver Kahn antreten. Das bestätigte der FC Bayern, nachdem zuerst die »Bild«-Zeitung und der »Kicker« übereinstimmend berichtet hatten.
Neben Kahn muss auch Sportchef Hasan Salihamidžić seinen Posten räumen.
Während Salihamidžić beim entscheidenden 2:1-Sieg auf der Tribüne saß, war Kahn nicht mit nach Köln gereist. Wegen einer Grippe, wie es hieß.
Laut der »Bild«-Zeitung soll es am Freitag eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung gegeben haben.
Thomas Müller reagierte am Sky-Mikrofon verwundert, als er darauf angesprochen wurde: Er habe davon noch nichts gewusst, sagte der 33-Jährige. Trainer Thomas Tuchel hingegen bestätigte, dass er bereits am Freitag von der Entscheidung erfahren habe und sie nach der gewonnenen Meisterschaft auch den Spielern in der Kabine mitgeteilt werde.
Vereinspräsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer kündigte weitere Information im Rahmen einer Pressekonferenz am Sonntag um 11.30 Uhr an.
»Die Entscheidung, sich von Oliver Kahn zu trennen, hat sich der Aufsichtsrat alles andere als leicht gemacht«, sagte Hainer: »Dennoch sind wir aufgrund der Gesamtentwicklung zu dem Entschluss gekommen, eine Neubesetzung an der Spitze des Vorstands vorzunehmen.«
Die Trennung von Salihamidžić erklärte der Präsident mit dem Verlauf der »Saison nach der Winterpause« und »unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung der Mannschaft«.
Kahn trat 2021 die Nachfolge von Karl-Heinz Rummenigge an, Salihamidzic hatte 2017 zunächst als Sportdirektor übernommen. Der FC Bayern verfehlte trotz der glücklich errungenen Meisterschaft seine Ziele. Insbesondere die Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann im März erwies sich als fatal, unter Nachfolger Thomas Tuchel schied der FC Bayern zunächst aus dem DFB-Pokal und wenig später aus der Champions League aus.
»Jan-Christian Dreesen hat in den vergangenen zehn Jahren für den FC Bayern herausragend gute Arbeit geleistet. Er lebt den FC Bayern, kennt den Verein aus dem Effeff und weiß, worauf es hier ankommt», ließ Hainer mitteilen: »Er kann ohne Eingewöhnungszeit anpacken, und genau das braucht der FC Bayern in der aktuellen Situation.«