Studie nimmt EZB teils in Schutz: Wer ist schuld an der hohen Inflation?

Das Ende der strengen Corona-Regeln sorgte für einen regelrechten Kaufrausch.

(Foto: dpa)

Höhere Geldmenge, höhere Inflation - so einfach ist es nicht, wie eine Untersuchung der Bundesbank zeigt. Die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ist demnach nur zum Teil verantwortlich.

Viele Jahre schien sich die Geldtheorie selbst zu widerlegen: Trotz anhaltend niedriger Zinsen und Geldmengenausweitung durch die Zentralbanken blieben die Inflationsraten niedrig. Das ist paradox, weil die sogenannte Quantitätstheorie eigentlich etwas anderes aussagt - und zwar, dass das Geldmengen-Wachstum exakt mit der Inflationsrate korreliert. Folgt man der Theorie, hätte die Inflationsrate in den vergangenen 20 Jahren deutlich stärker steigen müssen: um etwa 5,6 Prozent pro Jahr - dem durchschnittlichen Geldmengenwachstum. Tatsächlich lag sie aber gerade einmal bei 1,8 Prozent. Und jetzt, wo die Inflation so stark gestiegen ist, hat sich diese Entwicklung umgekehrt.

Ist die Quantitätstheorie also tot? Dieser Frage ist jetzt auch die Bundesbank nachgegangen, die in ihrem aktuellen Monatsbericht den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation untersucht - und zu einem sehr differenzierten Ergebnis kommt.

Was nach einer Frage für Nerds und Feinschmecker klingt, sorgt in sozialen Netzwerken wie Twitter für erstaunlich rege Diskussionen. Viele geben dort der Europäischen Zentralbank (EZB) die Schuld an der aktuellen Inflation - sie habe zu viel Geld gedruckt. In Fachkreisen wird die Lage kaum differenzierter erörtert. Die einen verteufeln mehr Geld im Markt, die anderen sehen darin weniger Probleme. Die Extremform hiervon findet sich in der "Modern Monetary Theory", deren Anhänger zwar nicht den Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation gänzlich negieren, aber letztlich den Staat stärker in der Verantwortung sehen, die Inflation in den Griff zu kriegen.

Die Bundesbank hat sich in ihrem Monatsbericht daher gewissermaßen selbst hinterfragt: Wirkt die Geldpolitik überhaupt so, wie wir annehmen - und wie stark ist der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation tatsächlich? Gerade in Zeiten hoher Inflationsraten infolge des Ukrainekriegs sei das eine hochaktuelle Frage. Die Bundesbanker beantworten die Frage mit einem Jein: Ja, die geldpolitischen Maßnahmen wirken grundsätzlich wie gewünscht auf die Realwirtschaft - der sogenannte Transmissionsprozess sei also intakt. Hebt die Zentralbank also beispielsweise die Leitzinsen, sickert das auch in die Realwirtschaft durch. Der Zusammenhang zwischen Geldmengenwachstum und Inflationsrate sei aber möglicherweise kleiner, als die Quantitätstheorie besagt - jedenfalls gibt es eine Vielzahl von Studien, die zu diesem Schluss kommen.

"Geldnachfrageschock" im ersten Pandemie-Jahr

Gänzlich lasse sich der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation aber nicht von der Hand weisen. Vor allem die Corona-Krise sei dafür ein aufschlussreicher Zeitraum. 2020 stieg die Geldmenge M3 stark an - zu ihr gehören neben Bargeld und Sichteinlagen auch bestimmte Geldmarktpapiere und Geldmarktfonds. In Spitzenmonaten erhöhte sich diese Geldmenge um bis zu zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 2021 und 2022 ging die Geldmenge dann wieder zurück - während die Inflationsrate parallel stieg. "Daraus ergibt sich die Frage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der M3-Wachstumsrate und der Inflationsrate", schreibt die Bundesbank.

Mithilfe eines Regressionsmodells, das den Zusammenhang zwischen neun Variablen - etwa Verbraucherpreise oder Geldmenge M3 - berechnet, kommen die Bundesbank-Ökonomen zu dem Schluss: Die Geldmenge habe nur eine Teilschuld an der Inflation. Das Geldmengenwachstum 2020 sei vor allem die Folge eines "Geldnachfrageschocks". Einfach formuliert, horteten die Menschen ihr Geld - zum einen, weil sie um ihren Job fürchteten. Zum anderen, weil sie das Geld kaum ausgeben konnten. Restaurants, Hotels und Teile des Einzelhandels waren schließlich geschlossen.

Diesen Puffer bauten die Menschen 2021 und 2022 weitestgehend wieder ab. Der "Geldnachfrageschock" wurde also immer kleiner. Irgendwann kam es sogar zu einem gesamtwirtschaftlichen Nachfrageschock, weil die Menschen ungewöhnlich stark konsumierten. Dieser Kaufrausch sei durch Stützungsprogramme und expansive Geldpolitik noch weiter befeuert worden, urteilt die Bundesbank. Gleichzeitig gab es einen Angebotsschock durch stotternde Lieferketten. Später kam auch noch der Ukrainekrieg hinzu und damit die exorbitant steigenden Energiepreise. Man habe zu lang an der expansiven Geldpolitik festgehalten, urteilt die Bundesbank, doch es gebe eben noch die anderen Gründe.

Langfristig spiele die Entwicklung der Geldmenge keine große Rolle, solange die Inflationsraten niedrig seien. Die Bundesbank weist aber auf den gegenteiligen Effekt hin, der zum Beispiel in Entwicklungsländern wie Argentinien und der Türkei zu sehen sei. Dort sind die Inflationsraten über einen langen Zeitraum hoch, ihre Bevölkerungen haben sich vielfach daran gewöhnt. Dass so etwas in Deutschland passiere, sei vorerst unwahrscheinlich - dafür müssten die Inflationsraten über einen längeren Zeitraum hoch bleiben, und weit über den bekannten zehn Prozent verharren.

Dieser Text erschien zuerst bei Capital


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