Versicherung: Zinswende: Können die Lebensversicherer nun aufatmen?

Eigentlich sind steigende Zinsen gut für Lebensversicherer. Trotzdem wird es dauern, bis die höheren Kupons auch bei den Versicherungsnehmern ankommen

Bei Lebensversicherungen geht es um Sicherheit fürs Alter, oder darum, Hinterbliebene im Todesfall gut versorgt zu wissen. Risikoreichere Geldanlagen waren da – zumindest in der Vergangenheit – keine gute Wahl. Lebensversicherungen produzierten die versprochenen Garantiezahlungen größtenteils mit risikoarmen, festverzinslichen Wertpapieren. Dazu zählen beispielsweise Staatsanleihen, die eine gleichbleibende Zinszahlung bis zu einem bestimmten Fälligkeitsdatum vorsehen. Diese Strategie wurde angesichts immer weiter sinkender Leitzinsen der Zentralbanken immer mehr zum Problem: Denn mit den dadurch ebenfalls immer niedriger verzinsten Anleihen erwirtschafteten die Gesellschaften kaum noch Überschüsse. Gleichzeitig sahen Bestandsverträge massenhaft hohe Garantiezahlungen vor, die sie kaum mehr erfüllen konnten.

Nun scheint die lang ersehnte Trendwende gekommen zu sein: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen erst im Juli dieses Jahres um 50 Basispunkte erhöht und legte im September um weitere 75 Basispunkte nach. Ein gutes Signal für Lebensversicherer und ihre Kunden, denn so steigen die Kupons neuer Anleihen. „Höhere Zinsen führen zu einer steigenden Verzinsung der Kapitalanlagen“, sagt Jörg Asmussen, Geschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Gesellschaften können festverzinsliche Wertpapiere mit höheren Zinszahlungen kaufen und so höhere Gewinne machen. „Davon profitieren Kundinnen und Kunden mittelfristig über eine höhere Überschussbeteiligung“, sagt Asmussen.

Die steigenden Zinsen führen auch dazu, dass die Versicherer weniger Sicherheiten aufbringen müssen – und mehr Geld zum Investieren haben. Der Effekt sei „unmittelbar ablesbar an den gestiegenen Solvenzquoten“, sagt der GDV-Geschäftsführer. Die Solvenzquote gibt an, ob ein Unternehmen genüg Eigenmittel hat, um ein Extremszenario wie eine Wirtschaftskrise zu bewältigen. Je besser die Quote, desto eher überlebt der Versicherer eine Krise. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) verlangt einen Wert von mindestens 100 Prozent. Bereits Ende des Jahres 2021 lagen die Solvenzquoten der Lebensversicherer ohne Übergangshilfen im Schnitt bei 250 Prozentpunkten, Experten rechnen mit einem Durchschnittswert von 300 Prozent bis zum Jahresende. Erleichterung gibt es auch mit Blick auf die Zinszusatzreserve. Sie umfasst die Rücklagen, die Lebensversicherer halten müssen, um ihre Garantieversprechen dauerhaft erfüllen zu können. „Beim aktuellen Zinsniveau ist sie ausfinanziert und wird 2022 erstmals sinken“, sagt Asmussen.

Versicherungskunden müssen sich gedulden

Allerdings könnte es dauern, bis die positiven Effekte bei den Kunden ankommen. Ein Großteil der Kapitalanlage von Lebensversicherern ist nämlich bereits in langfristigen, festverzinslichen Wertpapieren investiert – und zwar zum alten, niedrigen Zinsniveau. Nach Angaben der Ratingagentur Assekurata stecken mehr als drei Viertel der Kapitalanlagen der Branche in dieser Anlageklasse. Jetzt, wo das Zinsniveau steigt, verliert ihr Wertpapierbestand an Wert. Diese niedrigverzinsten Wertpapiere nun zu einem niedrigen Kurs zu verkaufen und das frei werdende Geld in höher verzinste anzulegen, hält Patrick Justen, Leiter Aktien, Renten und Cash bei der Alte Leipziger Lebensversicherung, für wenig sinnvoll. Durch den niedrigen Kaufpreis würde sich – ökonomisch gesehen – nichts am Ertrag verändern. „Im Wesentlichen käme es dann nur zu einer Verschiebung der Erträge“, sagte er kürzlich gegenüber dem Versicherungsmagazin Procontra.

Die frei werdenden Mittel in andere Anlageklassen wie Immobilien, Aktien, Infrastrukturprojekte oder Private Equity umzuschichten, bietet aktuell ebenfalls keine Alternative. Zwar haben Versicherer in den vergangenen Jahren bereits begonnen, vermehrt risikoreichere, fondsgebundene Policen zu vertreiben – solche Produkte beispielsweise auf Aktienbasis stellen mittlerweile rund 40 Prozent der Neubeiträge. Aber strenge Aufsichtsvorgaben und Garantieverpflichtungen machen es der Assekuranz schwer, rasch umzuschichten. Und: Die Kapitalmärkte laufen momentan sowieso nicht so gut. „Aufgrund der geopolitischen Unsicherheit, steigender Inflationsraten und einer wahrscheinlich bevorstehenden Rezession sind alle Kapitalmärkte zurzeit schwerlich vorherzusehen“, sagte Justen im Procontra-Gespräch. „Ein derartiger Tausch wäre wirtschaftlich daher nicht sinnvoll.“

Fondspolicen sind beliebt bei Kunden – aber ihre Kosten sind enorm. Das kritisierte jüngst auch die Bafin. Die Finanzaufsicht bezweifelt, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis bei diesen Produkten wirklich stimmt. Für Kunden heißt das: Noch genauer hingucken!

Problematisch ist bei vielen Versicherern auch die Kostenstruktur. In den vergangenen Jahren haben viele Kunden Verträge über Einmalbeträge abgeschlossen, um den Strafzinsen ihrer Banken zu entgehen. Strafzinsen gibt es nicht mehr, jetzt dürften Kunden also wieder häufiger beitragsgebundene Produkte nachfragen – die mehr Verwaltungs- und Abschlusskosten verursachen. Versicherer werden die Gewinne aus der Neuanlage also voraussichtlich zunächst dazu nutzen, die hohen Garantieversprechungen der Altverträge zu erfüllen und andere Verluste zu decken. Für Kunden bedeutet das: Es dauert noch ein paar Jahre, bis sie etwas von den Überschüssen spüren, die Versicherer neuerdings erwirtschaften.

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