Viele Briten wurden von den polnischen Reitern einfach aufgespießt

Anfang des Jahres 1811 schaute Europa nach Osten. Denn die Anzeichen mehrten sich, dass sich das Bündnis zwischen Napoleon I. und Zar Alexander I. seinem Ende näherte und beide Herrscher womöglich bald militärisch gegeneinander vorgehen würden. Dass der Kaiser der Franzosen damit in einen Zweifrontenkrieg geraten sollte, sah er vermutlich selbst nicht. Aber sein Engagement auf der Iberischen Halbinsel wuchs sich langsam zu einer unkalkulierbaren Belastung aus.

Ende 1807 hatte eine französische Armee Portugal besetzt, 1808 übertrug Napoleon seinem Bruder Joseph den Thron in Madrid und schlug den Aufstand der Spanier mit 250.000 Soldaten persönlich nieder. Aber der Guerillakrieg ging weiter. Und in Portugal landete eine britische Armee, die bald weite Teile des Landes kontrollierte.

William Beresford (1768–1854), englischer General

Quelle: Wikipedia/Public Domain

Zu ihren führenden Offizieren gehörte William Beresford (1768–1854). Als illegitimer Sohn eines Marquess war er – mangels Vermögen und Beziehungen – mit 17 Jahren als Ensign (dem niedrigsten Offiziersrang) in die britische Armee eingetreten, wo ihm der Ausbruch der Kriege gegen die Französische Revolution bald glänzende Karrierechancen eröffnete. 1794 wurde er Major und 1800 Colonel; er kämpfte in Frankreich, Indien, Südafrika und Südamerika. Nachdem die Briten Madeira besetzt hatten, wurde er 1807 zum Gouverneur der Insel ernannt, wo er die portugiesische Sprache erlernte.

In Portugal übernahm ab 1808 Arthur Wellesley, der spätere Viscount und Duke of Wellington, das Kommando. In mehreren Schlachten konnte er die Franzosen zurückdrängen, deren Einheiten nach dem Abgang Napoleons von verschiedenen Generälen ohne zentrales Kommando geführt wurden. Beresford wurde zur Unterstützung Wellingtons aufs Festland beordert. Dort erhielt er nunmehr als General die Aufgabe, die portugiesische Armee zu reorganisieren und zu einem verlässlichen Verbündeten zu machen.

Das war eine Aufgabe nach Beresfords Geschmack. Da die königliche Familie nach Rio de Janeiro geflohen war, verfügte er geradezu über diktatorische Vollmachten, mit denen er das Land organisierte und dessen Militärmacht zu einem modernen Kampfinstrument umbaute. Unfähige Offiziere wurden durch jüngere ersetzt, die Leitung der Truppen einer Doppelführung übertragen. War der Kommandeur ein Brite, wurde sein Stellvertreter ein Portugiese – oder umgekehrt.

Als Anfang 1811 die Franzosen einen erneuten Versuch unternahmen, Portugal zu besetzen, übertrug Wellington Beresford die Aufgabe, die spanische Grenzfestung Badajoz zu belagern, die sich kurz zuvor dem französischen Marschall Nicolas Soult ergeben hatte. Während Wellington auf Almeida vorrückte, erkannte Beresford, dass Soult sich gegen ihn wandte. Daraufhin brach der Brite die Belagerung ab und zog sich nach Albuera zurück, wo eine spanische Truppe zu ihm stieß. Damit verfügte er über ein kombiniertes Heer von 10.500 englischen und deutschen, 10.000 portugiesischen und 14.500 spanischen Soldaten, darunter 2000 Reitern.

Nicolas Soult (1769–1851), Marschall von Frankreich

Quelle: picture-alliance / Leemage

Beresford war zwar ein glänzender Organisator, aber nur ein sehr mittelmäßiger Feldherr. Da er davon ausging, dass die Franzosen von Osten aus vorrücken würden, stellte er seine Truppen entsprechend auf, wobei er seine besten Einheiten auf dem nördlichen Flügel konzentrierte. Soult aber, der 25.000 Mann bei sich hatte, davon 4000 Kavalleristen, plante nur einen Scheinangriff auf Beresfords Zentrum, während der entscheidende Angriff von Süden vorgetragen werden sollte.

Der Brite schluckte den Köder und verstärkte sein Zentrum. Aber die Spanier, die seine südliche Flanke hielten, konnten den französischen Angriff zunächst stoppen. In aller Eile warf Beresford seine Reserven dorthin. Bevor diese sich formieren konnten, ging ein Wolkenbruch über dem Schlachtfeld nieder und durchnässte die Zündmechanismen der Infanteriegewehre, die kurzfristig nicht mehr abgefeuert werden konnten. Die britischen Soldaten waren daher dem Angriff der polnischen Weichsellegion weitgehend schutzlos ausgeliefert, deren leichte Reiterei noch mit Lanzen ausgerüstet war.

Bereford kann den Angriff eines Lanzenreiters abwehren (der fälschlicherweise die rote Uniform eines britischen Soldaten trägt)

Quelle: Wikipedia/Public Domain

Beresford selbst konnte sich dem Angriff eines Lanziers entziehen, indem er ihn packte und vom Pferd zerrte. Viele seiner Leute hatten weniger Glück. Da sie kein viereckiges Karree einnehmen konnten – die Formation, mit der sich Infanterie gegen Kavallerie am besten zur Wehr setzte – , wurden sie von den Lanzen der Polen aufgespießt.

Schließlich gelang es Beresfords Unterführern, eine Linie zu bilden, mit der sie sich über wenige Dutzend Meter hinweg mit den Franzosen ein Feuerduell leisteten. Obwohl die Verluste dramatische Ausmaße annahmen, zog sich keine Seite zurück. Beresford weigerte sich noch immer, Truppen von seiner nördlichen Flanke abzuziehen. Aber ein Divisionskommandeur übernahm von sich aus die Initiative und verstärkte die angeschlagenen Alliierten. Nachdem eine letzte französische Attacke zurückgeschlagen worden war, gab Soult den Befehl zum Rückzug. Beresford war immerhin umsichtig genug, seinen erschöpften Truppen ein Nachsetzen zu ersparen.

Die Verluste beider Seiten waren fürchterlich. Soult bezifferte sie auf 5000 Mann, was Historiker für deutlich untertrieben halten. Beresford musste Wellington 6000 Tote und Verwundete melden, was dieser mit dem Ausruf quittierte: „Das geht so nicht. Es wird die Menschen in England verrückt machen. Schreiben Sie mir einen Sieg.“ Das war nur möglich, weil die Engländer im Besitz des Schlachtfelds geblieben waren.

Tatsächlich verschlechterte sich von nun an die französische Position in Spanien. Napoleon zog zahlreiche Truppen für seinen geplanten Russland-Feldzug ab, sodass die spanische Guerilla Freiräume gewann. Zudem zehrte der gescheiterte Offensive gegen Portugal an der Moral der Franzosen, die sich zunehmend in die Defensive gedrängt sahen.

Beresford kehrte auf seinen Posten in Portugal zurück, wo er bis zur Rückkehr der Königsfamilie 1821 wie ein Herrscher des Absolutismus regieren konnte. Dass er dabei mit großer Brutalität gegen liberale Kritiker vorging, hat ihm keine gute Presse eingebracht. Dafür wurde er nach seiner Rückkehr nach England geehrt, startete eine erfolgreiche Karriere in der Politik und beschloss im stolzen Alter von 85 Jahren als 1. Viscount Beresford sein Leben.

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