„Die Frage, ob das faire Bedingungen für alle sind, muss man sich schon stellen“: Boris Becker Bild: dpa
Viele Tennisspieler müssen vor den Australian Open in Corona-Quarantäne und dürfen ihr Hotelzimmer nicht verlassen. Anderen dagegen ist Training erlaubt. Boris Becker kritisiert die unterschiedlichen Bedingungen.
Boris Becker hat die unterschiedlichen Bedingungen für die Tennisspielerinnen und -spieler bei den Australian Open kritisiert. Insgesamt befinden sich nach Angaben der Veranstalter 72 Profis und Mitglieder des Betreuerstabes 14 Tage in Quarantäne. Sie dürfen ihre Hotelzimmer nicht verlassen. Grund dafür waren Corona-Fälle auf einigen Charterflügen nach Melbourne. Nicht betroffene Spielerinnen und Spieler dürfen für fünf Stunden am Tag zum Trainieren raus.
„Wenn sie aus der Quarantäne rauskommen, waren sie nicht einmal an der frischen Luft, haben kein Tennis gespielt“, sagte Becker in „Das Gelbe vom Ball – der Eurosport Tennis-Podcast“: „Egal, wie viele Schritte sie im Zimmer gemacht haben, sie haben keinen Ball gespielt und haben dann eine Woche Zeit, sich bei den heißen Bedingungen auf Best-of-Five-Matches, zumindest bei den Männern, vorzubereiten. Diese Aufgabe geht eigentlich nicht.“
Die ganze Wintervorbereitung sei für die Katz, meinte Becker. Der 53-Jährige ergänzte: „Die Frage, ob das faire Bedingungen für alle sind, muss man sich schon stellen. Als Veranstalter muss man sich fragen: Ist das richtig, ist das zumutbar?“ Unter anderem ist die Deutsche Angelique Kerber derzeit in Quarantäne und darf sich vorerst nur in ihrem Hotelzimmer aufhalten.
US-Open-Sieger Dominic Thiem sprach auch von einem „schweren Wettbewerbsnachteil“ für die betroffenen Profis. „Das ist für die unfassbar unglücklich gelaufen, das tut mir auch sehr leid für diejenigen. Aber es hat natürlich auch jeder gewusst, auf was er sich einlässt“, sagte der 27 Jahre alte Österreicher in dem Podcast von Eurosport. Eine Absage des Turniers, das am 8. Februar beginnen soll, wäre aus Thiems Sicht allen anderen gegenüber unfair, die die weite Reise gemacht hätten.