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Klausel bei Fußballverein - Weniger Geld für Mitarbeiter, die Steak essen

Osnabrück – So manchem dürfte bei dieser Klausel der Appetit vergehen.

Der VfL Osnabrück (17. Platz, 2. Liga) will seine Angestellten, auch den Profi-Fußballern, zu umweltschonendem Verhalten animieren, schreibt deshalb in Verträge eine sogenannte Gemeinwohlklausel.

Konkret: Wer mehr CO2 vebraucht, bekommt weniger Geld!

Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung ("NOZ") erklärt Vfl-Geschäftsführer Michael Welling (52), die Klausel sei nicht verpflichtend. Wer sich für sie entscheide, bekomme 750 Euro mehr Jahresgehalt. Die Kosten der CO2-Emmissionen würden dann von den 750 Euro abgezogen, erklärt Welling. Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte seien von der Klausel grundsätzlich ausgenommen.

In die Berechnung des individuellen Fußabdrucks fließen laut einer Mitteilung des Vereins unter anderem „die Länge des Arbeitsweges, wie dieser zurückgelegt wird oder auch Aspekte wie vegane oder vegetarische Ernährungsgewohnheiten“ ein.

Weiter beruft sich der Verein in der Mitteilung auf die „enkeltaugliche Ausrichtung“ des Clubs. Ziel sei eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden für das Thema und "die individuelle Verantwortlichkeit einer jeden Person für Vermeidung und Reduktion der CO2e-Emissionen.“

VfL-Profi John Verhoek (34): Grübelt er hier über seinen CO2-Fußabdruck?

VfL-Profi John Verhoek (34): Auch die Spieler können die Öko-Klausel in Anspruch nehmen?

Foto: Axel Heimken/dpa

Arbeitsrechtler Arnd Diringer (51) sagt der WELT: „Den Arbeitnehmer geht es grundsätzlich nichts an, was seine Mitarbeiter privat machen. Davon gibt es nur wenige Ausnahmen. Die Essgewohnheiten und der Wohnort zählen bei den Arbeitnehmern eines Fußballvereins ganz sicher nicht dazu."

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Gegenüber der "NOZ" gibt Vfl-Chef Welling selbst zu, nicht zu wissen, ob die Klausel eine juristische Überprüfung überstehen würde.