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US-Börsen im Minus: Alphabet-Zahlen vermiesen Anlegern die Kauflaune

Die Cloud-Geschäfte der Google-Mutter Alphabet laufen schlechter als erwartet. Anleger wenden sich im großen Stil ab, der ganze Nasdaq leidet. Die Renditen der US-Staatsanleihen klettern nach einer kurzen Pause wieder, was Sorgen vor weiteren Zinsanhebungen schürt.

Die Kursverluste bei Alphabet nach enttäuschenden Quartalsergebnissen ziehen die US-Börsen nach unten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Mittwoch 0,3 Prozent tiefer auf 33.035 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 2,4 Prozent auf 12.821 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 1,4 Prozent auf 4186 Punkte ein.

Die am Dienstagabend veröffentlichten Zahlen für die wichtige Cloudsparte der Google-Mutter hatten die Anleger enttäuscht. Mit einem Umsatzplus von 22,5 Prozent auf 8,41 Milliarden Dollar verlangsamte sich das Wachstum im Vergleich zum Vorquartal. Die Alphabet-Aktie stürzte um 9,5 Prozent ab. "Microsofts Startvorteil bei der Künstlichen Intelligenz (KI) scheint sich auszuzahlen, während Alphabet sowohl in diesem Bereich als auch beim Cloud Computing im Aufholmodus zu sein scheint", sagte Danni Hewson, eine Managerin beim Broker AJ Bell.

Die Titel des Softwareriesen Microsoft legten um gut drei Prozent zu. Der Umsatz des Windows-Konzerns stieg im ersten Quartal dank eines starken Geschäfts in der Cloud und anderen Sparten um 13 Prozent auf 56,5 Milliarden Dollar. Dies übertraf die Expertenerwartungen. Nun warteten die Anleger auf die Bilanzen der Facebook-Mutter Meta und des Online-Händlers Amazon.

Auch bei anderen Einzelwerten standen die Konzernbilanzen im Fokus. Gefragt waren unter anderem General Dynamics. Die Aktien des Rüstungskonzerns stiegen nach überraschend starken Zahlen um gut vier Prozent. Finanzchef Jason Aiken wies auf die Notwendigkeit einer Aufstockung beim US-Militär nach Waffenlieferungen an die Ukraine hin. Aus den Depots flogen dagegen Moderna mit einem Minus von 3,7 Prozent auf 76,76 Dollar. Die Experten der US-Investmentbank TD Cowen haben das Kursziel auf 100 nach zuvor 125 Dollar gesetzt. Grund sei die sinkende Nachfrage nach Corona-Impfungen.

Unter Druck gerieten auch Texas Instruments. Die Aktien des Chip-Herstellers fielen nach einer pessimistischen Prognose um 3,5 Prozent. Das Unternehmen erwartet für das vierte Quartal einen Gewinn von 1,35 bis 1,57 Dollar je Aktie. Die Analysten sind im Schnitt von 1,76 Dollar ausgegangen.

Bitcoin weiter auf Höhenflug

Die jüngsten Konjunkturdaten drückten die Kurse der US-Staatsanleihen. Im Gegenzug stiegen die Renditen. Die zehnjährigen US-Bonds rentierten mit 4,952 nach 4,840 Prozent am Dienstag. Das Geschäft mit neuen Einfamilienhäusern in den USA hatte im September kräftig angezogen. Dies schürte Ängste vor einer weiteren geldpolitischen Straffung der US-Notenbank Fed. Die Währungshüter versuchen, mit Zinserhöhungen die Inflation zu bekämpfen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen.

Die anhaltenden Sorgen um die weiteren Entwicklungen in Nahost beflügelten indes die Ölpreise. Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI kletterten um jeweils rund zwei Prozent auf 90,15 beziehungsweise 85,34 Dollar pro Barrel (159 Liter).

Der Bitcoin setzte derweil seine Rally fort. Die wichtigste Kryptowährung rückte um gut drei Prozent auf rund 34.759 Dollar vor. Die Investoren hofften, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC bald grünes Licht für den ersten Bitcoin-Spot-ETF gibt. Timo Emden vom Analysehaus Emden Research zeigte sich allerdings vorsichtig. "Anleger sollten sich vor Augen halten, dass es keinen Garantieschein für eine finale Lancierung gibt", sagte der Experte. "Eine weitere Hinauszögerung einer Entscheidung beziehungsweise eine Absage dürfte zahlreiche Spekulanten auf dem falschen Fuß erwischen. Womöglich befindet sich der Markt aktuell in einem Katz- und Maus-Spiel mit der SEC."