
Trier/Luxemburg – Fünf Monate ist es her, dass Eva Zandbergen (16) aus einer Klinik in Luxemburgs Hauptstadt verschwand. Ohne Portemonnaie, ohne Handy.
„Mittlerweile fürchten wir, dass Eva etwas zugestoßen ist“, sagt Vater Cornelius Zandbergen (55) zu BILD. Denn: Das Verschwinden des Mädchens am 20. August 2020 hat eine Vorgeschichte.

Mit 14 Jahren lernte Eva einen Mann (58) aus Langsur (Rheinland-Pfalz) kennen. Er habe Eva mit teuren Geschenken überhäuft, eine sexuelle Beziehung mit ihr gehabt, sagt der Vater: „Sie war ihm hörig. Jedes Mal, wenn wir sie zurück holten, nahm er sofort wieder Kontakt auf, gab ihr ein neues Handy.“
Drei Monate vor Evas Verschwinden erwirkten die verzweifelten Eltern am Amtsgericht Trier ein befristetes Kontaktverbot, zeigten P. wegen Entziehung und Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger an. Eine Therapie in Luxemburg sollte Eva zurück in ihr altes Leben helfen. Doch dann verschwand sie aus der Klinik, ließ all ihre Wertsachen zurück.
Evas Freundin Dana Pereira (18) hat auf Youtube einen emotionalen Song veröffentlicht, rappt auf luxemburgisch: „Komm zurück!“ Auf den Bildern im Videoclip lacht Eva, scherzt und feiert ausgelassen mit Gleichaltrigen. „Ich hoffe, sie ist irgendwo in einer Villa, in Barcelona oder so“, so Dana. Sie will, dass ihre Freundin weiß: „Egal wie schlecht es aussieht, es gibt Lösungen für alles. Wir können sie finden. Zusammen.“

Wegen der laufenden Ermittlungen kann weder die luxemburgische, noch die deutsche Polizei etwas zu dem Vermisstenfall sagen. Dieser liegt mittlerweile bei den Staatsanwaltschaften in Trier und Diekirch (LU).
Evas Eltern und Freunde quälen viele offene Fragen: Wo kann sich Eva so lange verstecken? Wer hilft ihr dabei? Ist ihr etwas zugestoßen? Wer weiß etwas?
Hinweise an die Kripo Trier, Tel. 0651-9779-2290 oder an die Polizei in Luxemburg, Tel: (+352) 244 40-1000.