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100 Festnahmen: Mütter in Dagestan revoltieren gegen Einberufung

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Die Rekrutierungen sorgen in Dagestan für Empörung.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Dagestan ist eines der Gebiete mit dem höchsten Blutzoll in der Ukraine. Nach der Teilmobilmachung in der Kaukasusrepublik gehen zahlreiche Frauen auf die Straße, auch wenn die Sicherheitskräfte hart durchgreifen.

Bei einem Protest gegen die russische Teilmobilmachung in der Kaukasusregion Dagestan sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mehr als 100 Menschen festgenommen worden. In Machatschkala, der Hauptstadt der russischen Region Dagestan, habe die Polizei mindestens 101 Menschen festgenommen, gab die Organisation OVD-Info bekannt, die sich auf die Beobachtung von Oppositionsaktionen spezialisiert hat.

Russische Medien veröffentlichten Videos von Frauen, die sich während der Demonstration mit Polizisten streiten. "Warum nehmt ihr unsere Kinder?", fragt eine von ihnen. Andere Videos zeigen, wie Demonstranten brutal von der Polizei festgenommen werden.

Dagestan ist eine multi-ethnische Region mit einer muslimischen Mehrheit und eines der ärmsten Gebiete Russlands. Zudem ist es unter den Gebieten mit dem höchsten Anteil von im Kampf in der Ukraine Getöteten, wie aus Todesanzeigen im Internet und Zählungen durch unabhängige russische Medien hervorgeht.

Um die Bevölkerung zu beruhigen, erklärte der Millitärkommissar der Region am Wochenende, dass zunächst nur Männer mit "speziellen Militär-Fähigkeiten" eingezogen würden, keine Wehrpflichtigen.

Exodus aus Russland

Nach Angaben von OVD-Info sind seit der Bekanntgabe der Teilmobilmachung am 21. September mehr als 2300 Demonstranten in Russland festgenommen worden. Kritiker werfen Moskau vor, vorrangig Männer aus armen und abgelegenen Regionen mobilisieren zu wollen. Am Samstag unterzeichnete Präsident Wladimir Putin zudem eine Gesetzesänderung, die zu Zeiten einer Mobilmachung bis zu zehn Jahre Haft für Soldaten vorsieht, die desertieren oder vor dem Feind kapitulieren.

Die Teilmobilmachung hat auch zu einem Exodus aus Russland geführt. An Grenzübergängen zu Nachbarländern wie Georgien, Kasachstan und der Mongolei bildeten sich lange Autoschlangen, Augenzeugen berichteten von stundenlangen Wartezeiten. Die meisten Direktflüge in Länder ohne Visumsanforderungen für Russen sind bereits ausverkauft, auch die Ticketpreise sind enorm gestiegen.