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200 Sozialdemokraten für Frieden: Willy Brandts Sohn schreibt an Scholz

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Der Historiker Peter Brandt beruft sich in seinem offenen Brief an Scholz auch auf seinen Vater, Willy Brandt.

(Foto: IMAGO/teutopress)

Während der Kanzler in seiner Zeitenwende-Rede betont, dass seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine nichts ist, wie zuvor, verweisen altgediente SPD-Genossen auf die Entspannungspolitik alter Schule. Die sei nicht überholt, schreiben der Sohn von Willy Brandt und 200 Unterzeichner an Scholz.

Ehemalige hochrangige SPD-Politiker und Gewerkschafter haben an Bundeskanzler Olaf Scholz appelliert, sich angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine für baldige Verhandlungen zur Beendigung der Kämpfe einzusetzen. "Mit jedem Tag wächst die Gefahr der Ausweitung der Kampfhandlungen. Der Schatten eines Atomkrieges liegt über Europa. Aber die Welt darf nicht in einen neuen großen Krieg hineinschlittern", heißt es in dem Aufruf "Frieden schaffen!", über den die "Frankfurter Rundschau" berichtet. "Wir ermutigen den Bundeskanzler, zusammen mit Frankreich insbesondere Brasilien, China, Indien und Indonesien für eine Vermittlung zu gewinnen, um schnell einen Waffenstillstand zu erreichen. Das wäre ein notwendiger Schritt, um das Töten zu beenden und Friedensmöglichkeiten auszuloten. Nur dann kann der Weg zu einer gemeinsamen Sicherheitsordnung in Europa geebnet werden", schreiben die Initiatoren.

Verfasst wurde der Aufruf unter anderem vom Historiker Peter Brandt, einem Sohn des ehemaligen Kanzlers Willy Brandt sowie vom früheren Chef des Deutschen Gewerkschaftbunds (DGB) Reiner Hoffmann und dem Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Müller. Laut Zeitung haben auch Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen, der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und zahlreiche frühere Spitzengewerkschafter unterschrieben.

Weiter schreiben die Initiatoren: "Die Friedens- und Entspannungspolitik, der wir die deutsche Einheit und die Überwindung der europäischen Spaltung verdanken, ist nicht überholt. Wir haben uns in der Vergangenheit für ihre Ziele eingesetzt und tun das auch heute. Um es mit Willy Brandt zu sagen: "Es gilt sich gegen den Strom zu stellen, wenn dieser wieder einmal ein falsches Bett zu graben versucht." Die Verfasser fügen hinzu: "Frieden kann nur auf der Grundlage des Völkerrechts und auch nur mit Russland geschaffen werden."

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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