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2013 erschoss der Läufer seine Freundin - Kommt Oscar Pistorius jetzt frei?

Pretoria – Am Valentinstag 2013 erschoss der Paralympics-Star Oscar Pistorius (heute 36) seine Freundin Reeva Steenkamp († 29) in seiner Villa in Pretoria (Südafrika) durch eine Toilettentür. Jetzt hofft der verurteilte Mörder auf Freilassung!

Der beidseitig beinamputierte Ex-Spitzensportler (Spitzname: Blade Runner) war 2017 in zweiter Instanz wegen Mordes zu 13 Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt worden. Doch Pistorius beteuert bis heute, dass er seine Freundin damals für einen Einbrecher gehalten und irrtümlich erschossen hat. Dagegen glauben die Eltern des Opfers, Barry und June Steenkamp, dass er ihre Tochter aus Wut nach einem Streit getötet hat.

Model Reeva Steenkamp und Oscar Pistorius waren erst wenige Monate zusammen, als es zur Bluttat kam

Foto: LUCKY NXUMALO/AFP

Jetzt hat Pistorius’ Anwalt Julian Knight eine vorzeitige Haftentlassung auf Bewährung beantragt. Heute, am Freitag, kommt es deshalb zu einer Anhörung vor dem Bewährungsausschuss. Auf BILD-Anfrage wollte sich der Jurist nicht zu dem Vorgang äußern.

Die Kommission wird am Freitag Pistorius’ Tat, seine körperliche und geistige Verfassung sowie sein Verhalten in der Haft beurteilen und feststellen, ob er heute eine Gefahr für die Allgemeinheit ist. Die Strafvollzugsbehörde „Department of Corrections“ lehnte zum Bewährungsantrags jede Stellungnahme ab.

Urteil erwartet So lief Pistorius in der Tatnacht durch das Haus

Wenn es gut für Oscar Pistorius läuft, könnte er das Gefängnis „Atteridgeville Correctional Center“ verlassen und den Rest seiner Strafe im Hausarrest absitzen oder in den offenen Vollzug überstellt werden.

Anwalt Julian Knight hält seinen Mandanten für einen „vorbildlichen Gefangenen“. Pistorius hat die meiste Zeit seiner Haft damit verbracht, im Gefängnisgarten Gemüse anzubauen. Sein Vater, Henke Pistorius, sagte 2018 in einem Interview, sein Sohn gebe für andere Insassen Bibelkurse.

Aber es gibt auch negative Berichte über den einstigen Spitzensportler: 2016 wurde er mit Verletzungen an beiden Handgelenken ärztlich behandelt, ein Jahr später wurde er bei einem Streit mit einem anderen Gefangenen verletzt.

Barry Steenkamp bei einem Gerichtstermin 2014. Der Vater des Opfers ist gegen die Freilassung

Foto: Antione de Ras/AP

Für seinen Antrag auf Bewährung musste sich Pistorius nach südafrikanischem Recht im letzten November mit den Eltern seines Opfers zu einer Art „Täter-Opfer-Ausgleich“ treffen. Barry Steenkamp zeigte sich nach dem Knastbesuch enttäuscht. Er sagte damals der britischen Zeitung „Daily Mail“: „Nach all den Jahren wollte ich nur, dass er zugibt, dass er es aus Wut getan hat.“ Doch Pistorius blieb bei seiner Unfallversion. Deshalb möchten die Eltern bei der Anhörung vor dem Bewährungsausschuss zu Wort kommen.