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40,5 Millionen Euro eingesammelt: Deutsche Firma will Elon Musk im All Konkurrenz machen

40,5 Millionen Euro eingesammelt Deutsche Firma will Elon Musk im All Konkurrenz machen

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Noch werden Güter und Menschen vorwiegend mit der Space X-Kapsel "Dragon" und einer firmeneigenen Trägerrakete zur Raumstation ISS befördert.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Exploration Company von Ex-Airbus-Managerin Helene Huby möchte in Europa Raumkapseln herstellen. So könnte das Monopol von Elon Musks SpaceX auf diesem Gebiet beendet werden. Ein erster Prototyp soll noch in diesem Jahr ins All geschossen werden.

Helene Huby greift mit ihrer Exploration Company nach den Sternen. Die deutsch-französische Weltraumfirma der früheren hochrangigen Airbus-Managerin gab bekannt, im Rahmen einer frühen Finanzierungsrunde (Serie A) 40,5 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt zu haben. Dies sei die bislang größte Serie-A-Finanzierung für ein europäisches Weltraum-Unternehmen. Das Geld diene unter anderem dazu, im Laufe des Jahres einen ersten Prototypen - die "Baby-Weltraumkapsel" mit einem Gewicht von etwa 40 Kilogramm und einem Durchmesser von 60 Zentimetern ins All zu schießen, sagte Huby, Mitgründerin und Chefin von The Exploration Company der Nachrichtenagentur Reuters.

Im Jahr darauf folge dann die etwas größere "Teenager"-Variante und 2026 werde die "erwachsene" Version mit einem Gewicht von acht Tonnen und einem Durchmesser von 4,5 Metern erstmals testweise ein Andock-Manöver bewältigen. "Für die Beförderung von Gütern und Menschen zu den Raumstationen rund um die Erde und den Mond gibt es bis dato keine europäische Lösung", fügte Huby hinzu. Unter kommerziellen Anbietern hat SpaceX, die Weltraumfirma des Tesla-Chefs Elon Musk, mit der Kapsel "Dragon" die Nase vorn. Sie befördert mit Hilfe der firmeneigenen Trägerrakete "Falcon 9" Fracht und Menschen zur Raumstation ISS. SpaceX habe hier inzwischen fast ein Monopol, sagte Ted Persson, Partner beim Wagniskapitalgeber EQT Ventures.

Wiederverwendbare Raumkapsel Nyx

Wenn man sich vor Augen halte, dass in den kommenden Jahren mehrere Raumstationen die Erde umkreisen sollen, gebe es durchaus Raum für mehrere Anbieter. Die 2021 gegründete Exploration Company entwickelt die wieder verwendbare Raumkapsel Nyx, die Fracht und Menschen zu Raumstationen und langfristig auch zum Mond transportieren soll. Sie könne im Weltraum mit Biomethan aufgetankt und auf der Spitze unterschiedlicher Raketen ins All befördert werden. Die Versionen für den Einsatz in erdnahen Umlaufbahnen nutzen konzentriertes Wasserstoff-Peroxid, das auch zum Blondieren verwendet werden kann, als Treibstoff.

Sie und ihre Mitgründer hätten sich unter anderem wegen der Nähe zur Technischen Universität München für das bayerische Weßling als Hauptsitz für The Exploration Company entschieden, erläuterte Huby. Darüber hinaus gebe es in der Umgebung zahlreiche Luft- und Raumfahrt- sowie Software-Firmen. Das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum Oberpfaffenhofen ist wenige Autominuten entfernt.