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4000 Ärzte fehlen: Britischer Gesundheitsdienst leidet unter Brexit-Folgen

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Der britische Gesundheitsdienst NHS leidet massiv unter den Folgen des Brexit.

(Foto: picture alliance / empics)

Das britische Gesundheitssystem kriselt seit Jahren. Durch den Brexit soll sich die Lage jedoch noch verschärft haben. Einer aktuellen Studie zufolge lassen sich 2021 zu wenige Ärzte aus europäischen Ländern in Großbritannien nieder. Nun fehlen rund 4000 Mediziner in wichtigen Bereichen.

Laut einer aktuellen Studie hat der Brexit den Ärztemangel in Großbritannien verschärft. Demnach fehlen im britischen Gesundheitswesen in den wichtigsten Fachgebieten rund 4000 Ärzte aus EU-Ländern. Der "Anstieg des Personals aus der EU" und den Ländern der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) habe sich "verlangsamt" und sei "und unter den prognostizierten Anstieg gefallen", hieß es in der vom "Guardian" in Auftrag gegebenen Studie der Denkfabrik Nuffield Trust.

Demnach war das britische Gesundheitswesen insbesondere bereits vor dem Brexit auf Ärzte aus der EU angewiesen. Dies betraf vornehmlich die Fachbereiche Anästhesie, Pädiatrie, Herz-Chirurgie und Psychiatrie. Laut der Studie hätten sich im Jahr 2021 mehr als 41.000 Ärzte aus der EU oder den EFTA-Ländern Norwegen, Schweiz, Island und Liechtenstein in Großbritannien niederlassen lassen müssen, um diesen Personalmangel auszugleichen - mindestens aber 4000 mehr.

Den "offensichtlichen Grund für die Trendwende in den Jahren 2015 und 2016" sehen die Forscher im Ergebnis des Brexit-Referendums. Zu den rückläufigen Zahlen hätten neben anfänglicher Unsicherheit wegen der neuen Einreise- und Arbeitsregelungen auch strengere Visa-Vorschriften und "sich verschlechternde Arbeitsbedingungen" im Gesundheitssystem beigetragen.

NHS seit Jahren unterfinanziert

Die Ergebnisse der Studie würden nun darauf hindeuten, dass die "Stagnation der Zahl der EU-Ärzte" den bestehenden Mangel in den Bereichen verschärft habe, in denen der nationale Gesundheitsdienst NHS nicht in der Lage gewesen sei, "anderswo genügend qualifiziertes Personal zu finden", hieß es weiter.

Die Studie erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem der krisengeschüttelte NHS nach Jahren der Unterfinanzierung mit vielen Missständen zu kämpfen hat. Dazu gehören neben dem Personalmangel an Ärzten, Pflegern und Krankenschwestern auch lange Wartezeiten für einige Krankenhausbehandlungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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