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A-3-Vollsperrung am Wochenende: Das Ende der KT-12-Brücke nach 60 Jahren

Ab Samstagabend ging auf der A 3 nichts mehr: Zwischen Wiesentheid und Hörblach wurde der Verkehr in beiden Richtungen abgeleitet. Problemlos, wie sich zeigte, es gab lediglich kurze Staus bei den Ausleitungen. Anders dagegen auf den Umleitungsstrecken. Dort musste wegen einer Umleitung auf der Umleitungsstrecke der gesamte Verkehr bis über Volkach geführt werden, da die B 22 bei Düllstadt ebenfalls komplett wegen einer Baustelle gesperrt war. Die Belastung für die Anwohner war teilweise enorm.

Spätabends rückte die Bauarmada an. Zu zwei Baustellen. Einmal die Brücke an der Rastanlage Haidt und einmal die Brücke mit der Kreisstraße 12 von Hörblach nach Großlangheim. "Wir mussten hier zwei komplette Teams einteilen. Mit mehreren Baggern, Muldenfahrzeugen und einer Mannstärke von gut zwölf Arbeitern. Das Schwierige dabei: Alles muss zeitlich ziemlich parallel ablaufen. Am Sonntag müssen wir fertig sein", erklärt der verantwortliche Bauleiter Grzegorz Gawlak. Er ist angespannt und konzentriert. Der immense Zeitdruck beherrscht den ganzen Bauablauf.

Ein "Bett" für die alte Brücke

Ein Trupp beginnt mit dem Abbau der Leitplanken unterhalb des "Überführungsbauwerkes", wie die Brücke im Baujargon genannt wird. Fast gleichzeitig bringen Baufahrzeuge das sogenannte "Fallbett" unterhalb der Brücke aus. Dies ist eine spezielle Stein- und Sandmischung. Sie soll verhindern, das herabstürzende Brückenteile die Fahrbahnen beschädigen.

Noch kurz vor der Fertigstellung beginnen erste Kettenbagger mit einem tonnenschweren Abbruchhammer, die Brücke anzubohren. Dies soll sie instabil machen. Innerhalb kurzer Zeit herrscht aus Sicht eines Außenstehenden heilloses Durcheinander. Zwischen den Baggern, die mit Abbruchwerkzeugen an der Brücke arbeiteten, fahren Muldenkipper scheinbar ziellos hin und her.

Riesige Staubwolken in der Nacht 

Alles in stockdunkler Nacht, überall verwirrendes Gelb-Blinklicht. Zwischendrin: einzelne Lichtmasten. Auch wenn es für den Laien nicht erkennbar ist: Es geht hier um bautechnische Präzision. Nach und nach reißen die Ausleger mächtige Betonteile aus der Brücke, die in einer riesen Staubwolke zu Boden stürzten. Kurzfristig gibt es keine Sicht mehr.

Als der Tag graut, ist die Brücken komplett dem Erdboden gleichgemacht. "Etwa 60 Jahre hat sie gehalten," meint der Bauingenieur Gawlak. "Jetzt ist sie Geschichte!" Er ist froh und auch ein bisschen stolz, dass alles so gut geklappt hat. Auch an dem Parallelbauwerk. Ebenfalls zufrieden ist die Polizei. Wie es am Sonntagmorgen aussieht, hat es auf den Umleitungsstrecken wohl nur einen Unfall gegeben.