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Der ABL-Verband ist optimistisch: Ausländische Helfer stoppen die Flugwirren nicht

ABL-Verband schwächt den OptimismusAusländische Hilfsorganisationen können die Flugwirren nicht stoppen

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Die Luftfahrt steckt in einem Dilemma.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutsche Flughäfen und ihre Bodendienstleister wollen die Turbulenzen zu Tausenden bewältigen ausländische Leiharbeitnehmer zur direkten Beschäftigung für drei Monate. Doch in einem boomenden Sommergeschäft können Helfer mancherorts zu spät kommen.

Laut Bodendiensten können ausländische Arbeitskräfte Personalengpässe und Flugausfälle an deutschen Flughäfen nur vorübergehend lindern. „Wir begrüßen die Hilfe der Politik“, sagte Thomas Richter, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes (ABL) der Bodenabfertigungsdienstleister der Luftfahrt. „Das löst das Problem nicht, aber es hilft.“ Am Wochenende kündigten das Innenministerium, das Arbeitsministerium und das Verkehrsministerium eine Zeitarbeitskampagne für ausländische Arbeitskräfte an. Vielleicht könnten ab August bis zu 2.000 Mitarbeiter für drei Monate am Flughafen stationiert werden. „Ich wünschte, ich hätte eine Frist von bis zu sechs Monaten bis Ende des Jahres“, sagte Richter.

Die Luftfahrt steckt in einem Dilemma. Mit dem Abflauen der Corona-Pandemie wollte die Branche auch mit Blick auf das Vorkrisenniveau endlich wieder durchstarten. Stattdessen gibt es Flugausfälle, Verspätungen und Warteschlangen. Kernpunkte sind Personalengpässe und Engpässe im Sicherheitsmanagement, beim Check-in und in der Flugzeugabfertigung. Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV sind rund ein Fünftel der Stellen zu vergeben. Verschiedene Verbände wollen rund 2.000 Zeitarbeiter aus der Türkei einstellen, um die Personallücke zu schließen.

Details sind noch nicht geklärt. „Das 100-Prozent-Design kenne ich noch nicht“, sagte Richter. Innerhalb der nächsten Tage muss der Flughafen seinen genauen Bedarf bekannt geben. Richter rechnet mit 1.000 bis 2.000 Menschen. Der Assistent wird dann regelmäßig von jedem Bodendienstleister für Standardlöhne eingestellt, um bei der Gepäckabfertigung, Sicherheitskontrollen, dem Check-in und mehr zu helfen. Unternehmen bieten laut ABL auch Unterkünfte an.

"Der europäische Markt wird nur noch vom Personal abgeweidet"

Aber zuerst müssen sich die Menschen einer Sicherheitskontrolle unterziehen. „Die sogenannte Zuverlässigkeitsüberprüfung braucht wahrscheinlich Juli“, sagte Richter. Daher wird es voraussichtlich vermehrt Aktionen in Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern geben, wo die Ferien von Ende Juli auf Anfang August verschoben werden. "In Nordrhein-Westfalen wird es härter." Am vergangenen Wochenende begannen die Sommerferien – und führten bald zu langen Warteschlangen und Problemen beim Gepäcktransport am Flughafen Düsseldorf.

Innenministerin Nancy Phaser betonte, dass es beim Thema Sicherheit keine Kompromisse gebe. Ziel sei es nicht, Sicherheitskontrollen zu vereinfachen, sondern zu beschleunigen, erklärte ABL-Chef Richter. Ziel sei es, das Personal möglichst schnell und sicher einzusetzen, sagte ein Sprecher des Flughafenverbandes ADV.

In einem boomenden Sommergeschäft können Helfer mancherorts zu spät kommen. Richter, ein Lobbyist der Bodendienste, sagte, zusätzliche Arbeiter könnten die Situation im August, September und Oktober verbessern. „Das hilft rückwärts und bringt Stabilität in den Flughafenprozess.“ Doch der Blick in die Zukunft sei ziemlich gelassen. Während der Corona-Krise haben viele Arbeitnehmer der Branche den Rücken gekehrt. „Der europäische Markt weidet personell einfach.“