Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Abtreibung, Waffen, Impfstoffe: Meta verbietet offenbar Mitarbeitern kontroverse Debatten

Abtreibung, Waffen, Impfstoffe Meta verbietet offenbar Mitarbeitern kontroverse Debatten

386954789.jpg

Künftig könne man nicht mehr jede Art der Meinungsäußerung am Arbeitsplatz dulden, so Personalchefin Lori Goler.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Meta-Personalchefin Goler greift durch und verbietet Mitarbeitern des Facebook-Konzerns, umstrittene politische Themen am Arbeitsplatz zu diskutieren. Man müsse "eine Reihe kultureller Veränderungen" vornehmen, um Prioritäten zu erfüllen.

Die Mitarbeiter des Facebook-Konzerns Meta sollen künftig während der Arbeit nicht mehr Diskussionen zu kontroversen politischen Themen wie Abtreibung, Waffenkontrolle oder die Wirksamkeit von Impfstoffen führen. Das berichtete das US-Magazin "Fortune" und beruft sich dabei auf eine interne Anweisung von Meta-Personalchefin Lori Goler.

In einem internen Forum schreibt Goler dem Bericht zufolge an alle Mitarbeiter, dass das Unternehmen neue Regeln einführt, die vorschreiben, was als angemessene Diskussion am Arbeitsplatz gelte. "Wie Mark kürzlich erwähnte, müssen wir eine Reihe kultureller Veränderungen vornehmen, die uns helfen, unsere Prioritäten zu erfüllen", schrieb Goler, wobei sie sich auf Unternehmensgründer Mark Zuckerberg bezog.

Dies sei mit dem Nachteil verbunden, dass man nicht mehr jede Art der Meinungsäußerung am Arbeitsplatz zulassen werde. "Wir glauben, dass dies für die langfristige Gesundheit unserer internen Gemeinschaft das Richtige ist."

Die Meta-Führung sieht sich immer wieder Vorwürfen ausgesetzt, ein bestimmtes politisches Lager zu bevorzugen und die Algorithmen des Newsfeeds bei Facebook entsprechend zu manipulieren. Abgeordnete der Republikaner im US-Abgeordnetenhaus warfen Facebook unter anderen vor, Berichte zu möglichen Verfehlungen von Hunter Biden, dem Sohn des US-Präsidenten Joe Biden, unterdrückt zu haben.

Facebook für Umgang mit Hassrede gerüffelt

Unterdessen geht Facebook nach Einschätzung seines eigenen Kontrollgremiums auch zu lasch gegen Hassrede und Falschinformationen auf seiner Plattform vor. Derzeit gelinge es nur unzureichend, "die Zerstörung des öffentlichen Diskurses" in den Griff zu bekommen, sagte Suzanne Nossel, Mitglied des "Oversight Board" des Online-Netzwerks der Zeitung "Die Zeit" laut Vorabbericht. Parallel dazu kritisierte das Gremium auf seiner Webseite die Sonderbehandlung von Prominenten mit vielen Followern.

Bei ihnen sei die Wahrscheinlichkeit größer, dass verletzende Inhalte länger auf der Plattform blieben. Grund seien die sogenannten "Cross-Checks", bei denen Posts bestimmter Nutzer nicht umgehend automatisch gelöscht, sondern erst einer manuellen Prüfung unterzogen werden. Bedenklich sei außerdem die mangelnde Transparenz dieses Verfahrens.

Daher habe man 32 Vorschläge für Verbesserungen erarbeitet. Die Empfehlungen des "Oversight Boards" sind für die Facebook-Mutter Meta nicht bindend. Allerdings muss das Unternehmen auf sie reagieren. Dem Gremium zufolge hat der US-Konzern darum gebeten, im aktuellen Fall die Frist hierfür von 60 auf 90 Tage auszudehnen.