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"Akkus der Aktiven sind leer": DSV-Adler fliegen fast 200 Meter hinterher

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Auch bei Andreas Wellinger ist die "Batterie ziemlich leer".

(Foto: REUTERS)

Die Skisprung-Saison geht zu Ende, beim deutschen Team scheint die Luft raus zu sein. In Planica schafft es im Skiflug-Einzel kein DSV-Adler in die Top 15, im Team wird es dann bitter. Der Rückstand auf die siegreichen Österreicher beträgt fast 200 Meter.

Im Einzel abgeschlagen, im Team meilenweit vom Podest entfernt: Die deutschen Skispringer hatten am 1. April im slowenischen Planica wenig zu lachen. Während der Österreicher Stefan Kraft an einem Marathon-Tag zwei Siege binnen weniger Stunden feierte, gab es für die DSV-Adler vor 35.000 Zuschauern nichts zu holen. Erst schaffte es im Einzel keiner der Athleten unter die besten 15, dann verlor das Quartett Felix Hoffmann, Markus Eisenbichler, Karl Geiger und Andreas Wellinger im letzten Teamwettbewerb des Winters fast 200 Meter auf Sieger Österreich um den überragenden Stefan Kraft, der auch im Einzel siegte.

"Die Akkus der Aktiven sind weitgehend leer", hatte Stefan Horngacher schon vor dem letzten Wochenende gesagt. Und der Bundestrainer behielt recht: Im Einzel war Rang 17 durch Eisenbichler das beste Ergebnis, Wellinger folgte als zweitbester Deutscher auf dem 20. Rang. Karl Geiger, der 2020 auf der Letalnica-Schanze Skiflug-Weltmeister geworden war und 2021 auch zwei Weltcupsiege holte, kam auf Platz 25. Felix Hoffmann sammelte als 28. zumindest noch drei Weltcup-Punkte. Im Team reichte es anschließend nur noch zu Platz fünf unter den neun Mannschaften.

"Die Batterie ist ziemlich leer, so ehrlich muss ich sein", sagte auch der zweimalige Saisonsieger Wellinger in der ARD: "Die Saison war echt nicht einfach für uns. Wir haben als Mannschaft nicht das abgerufen, was wir drauf haben. Dass jeder von uns besser springen kann, haben wir punktuell gezeigt. Das müssen wir nüchtern analysieren und im Sommer schauen, dass es besser wird."

Springen auf einen Durchgang beschränkt

Mann des Tages war Stefan Kraft. Der Österreicher gewann am frühen Morgen zunächst vor Lokalmatador Anze Lanisek die Weltcup-Premiere eines Skispringens im April. Der 29-Jährige flog auf 239,5 Meter und machte im Kampf um die kleine Kristallkugel für den besten Flieger Boden gut. Dort liegt er vor der Entscheidung am Sonntag nur noch zehn Punkte hinter dem Norweger Halvor Egner Granerud, der Vierter wurde.

Nie zuvor hatte so spät im Winter ein Weltcup stattgefunden. Gleichzeitig war der Wettkampf einer der frühesten der Geschichte - los ging es schon um 8.45 Uhr. Das auf einen Durchgang beschränkte Springen ersetzte den am Freitag wegen schwieriger Windverhältnisse abgesagten Wettbewerb.

Direkt im Anschluss fand das letzte Teamspringen des Winters statt. Eisenbichler, Geiger, Wellinger und Hoffmann sammelten dort 1451,0 Punkte und lagen weit hinter dem Podest zurück. Dort stand nach einem spannenden Verlauf Österreich (1688,7) knapp vor Gastgeber Slowenien (1682,6) und Norwegen (1655,2). Wellinger sorgte mit einem Flug auf 240,0 Meter zumindest für ein Highlight. Selbst die viertplatzierten Polen lagen knapp 100 Punkte vor dem chancenlosen Quartett von Bundestrainer Horngacher. Bei den Polen fehlte der ehemalige Weltmeister Dawid Kubacki, der seine Saison vorzeitig beendete, weil seine Frau mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat.