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Alkohol, Unfälle, Unterkühlung: Viele Russen sterben in der Ukraine abseits der Gefechte

Alkohol, Unfälle, Unterkühlung Viele Russen sterben in der Ukraine abseits der Gefechte

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Die Zahlen zu den Verlusten im Ukraine-Krieg schwanken stark - unabhängig überprüfen lassen sie sich nicht.

(Foto: IMAGO/Russian Look)

Bei den russischen Todesopfern in der Ukraine gehen die Zahlen auseinander. Moskau spricht von rund 18.000 Toten, Kiew zählt das Zehnfache an gefallenen russischen Soldaten. Einem Bericht zufolge sterben viele der Russen in der Ukraine gar nicht in Kriegshandlungen.

Bis zu 200.000 russische Kämpfer sollen in der Ukraine bereits gefallen sein, die Zahlen beruhen auf Angaben der Ukraine und Schätzungen des Westens. Das britische Verteidigungsministerium geht zudem davon aus, dass eine "erhebliche Minderheit" der getöteten Russen nicht in den Gefechten ums Leben gekommen ist.

Die Briten verweisen auf einen russischen Telegram-Nachrichtenkanal, der vor wenigen Tagen angab, dass die Zahl der Zwischenfälle, Verbrechen und plötzlichen Todesfälle unter den eingesetzten russischen Streitkräften "extrem hoch" sei. Zu den Hauptursachen für Verluste außerhalb von Kampfhandlungen gehören demnach vermutlich auch schlechte Schulung zur Waffenhandhabung, Verkehrsunfälle und klimatische Verletzungen wie Unterkühlung.

Als weitere Ursache wird der Alkoholkonsum einiger Russen genannt. "Da starker Alkoholkonsum in weiten Teilen der russischen Gesellschaft allgegenwärtig ist, wird er seit langem als stillschweigend akzeptierter Teil des militärischen Lebens angesehen - selbst bei Kampfeinsätzen", schreibt das Ministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Bericht auf Twitter. Russische Kommandeure würden den weit verbreiteten Alkoholmissbrauch zudem als besonders schädlich für die Kampfkraft ansehen.

Russlands Winteroffensive "gescheitert"

Laut Aussage des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte hat die Armee zwischen dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 und dem 2. April 2023 rund 174.550 russische Soldaten eliminiert, davon 560 am 1. April. Die letzten russischen Angaben zu den Verlusten beziffert die Zahl der Todesfälle auf rund 18.000. Die Ukraine gab zuletzt die Zahl der Gefallenen mit 13.000 an.

In seiner Winteroffensive hatte sich Russland zum Ziel gesetzt, die Donbass-Region unter Kontrolle zu bringen. Die russischen Bemühungen scheiterten zuletzt aber immer wieder an der Eroberung der Stadt Bachmut. "Nach 80 Tagen ist zunehmend erkennbar, dass dieses Projekt gescheitert ist", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Die russischen Streitkräfte an der Front in der Region hätten bei hohen Verlusten nur minimale Gewinne verzeichnen können. Damit hätten sie den vorübergehenden personellen Vorteil durch die russische "Teilmobilisierung" des vergangenen Herbsts weitgehend verspielt.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gibt das britische Verteidigungsministerium täglich Updates zum Kriegsverlauf. Viele der Informationen beruhen auf Geheimdienstkenntnissen. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.