Als Alternative zu russischem Gas: Die Ukraine wird erstmals Strom in die EU liefern

Mit dem russischen Invasionskrieg liefern auch die EU und die Ukraine Energie. Der ukrainische Präsident Zelenskyj hat den Start von Stromexporten in die EU angekündigt. Es werden weiterhin höhere Lieferungen erwartet.

Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Ukraine damit begonnen, Strom in die EU zu exportieren. „Wir haben eine wichtige Phase der Aussöhnung mit der Europäischen Union erreicht“, sagte Selenskyj am Donnerstagabend in einer Videobotschaft. Die Ukraine „begann auf wichtige Weise, Strom über Rumänien in das EU-Gebiet zu exportieren“. Dies sei "nur der erste Schritt. Wir bereiten uns darauf vor, die Auslieferung zu erhöhen."

"Ukrainischer Strom kann einen erheblichen Teil des von Europäern verbrauchten russischen Gases ersetzen", sagte der Präsident. „Das ist nicht nur ein Exporterlös für uns, das ist eine Sicherheitsfrage für ganz Europa.“

Die Ukraine wurde Mitte März an das europäische Stromnetz angeschlossen. Bevor der russische Invasionskrieg am 24. Februar begann, war das ukrainische Netzwerk mit dem russischen Netzwerk synchronisiert.

"Vorteile von beidem"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb am Donnerstag auf Twitter, die Ukraine könne künftig Strom in den EU-Markt exportieren. „Das bringt der EU eine zusätzliche Stromquelle und die begehrten Einnahmen für die Ukraine, davon profitieren wir beide.“

Vergangene Woche bot ein Deutscher Garschenko dem ukrainischen Energieminister an, Deutschland mit Atomstrom zu beliefern. So schrieb er in einem Gastbeitrag in der „Wirtschaftswoche“, dass „eine Art Versicherungspolster aufgebaut werden kann, wenn die Stromerzeugung aus Solar- und Windkraftanlagen witterungsbedingt zurückgeht“. Deutschland und die Ukraine können von unterschiedlichen Zeitzonen und Klimazonen profitieren. Kernkraft macht mehr als 50 % der ukrainischen Stromerzeugung aus.