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Angela Merkel: "Jetzt wissen wir, was wir an ihr hatten"

Ein Jahr Ampelregierung ist vergangen, und damit ist auch Angela Merkel seit einem Jahr nicht mehr Kanzlerin. Viele t-online-Leser trauern "Mutti" nach, wünschen sich gar ihre Rückkehr.

Die Ampel regiert seit einem Jahr und hat mit sich überlagernden Krisen zu kämpfen. Auch in den kommenden Monaten werden die Regierenden mit den politischen Herausforderungen schwer beschäftigt sein.

Nach zwölf Monaten Amtszeit beurteilen zwei Drittel der Bevölkerung die Arbeit der Bundesregierung als ungenügend, wie eine Umfrage ergab. Nur etwa ein Viertel ist zufrieden mit Olaf Scholz und seinem Kabinett. Auch aus der t-online-Leserschaft kommt Kritik, aber auch Lob.

"Der Kanzler ist klug und besonnen"

"Es wird nur noch auf das Ende seiner Amtszeit gewartet", schreibt Daniel Wenker, der sich nicht sicher ist, ob die Koalition aus SPD, Grünen und FDP bis zum Ende der Legislaturperiode bestehen bleibt. "Es gab ja schon schlechte Kanzler, aber Scholz führt die Liste jetzt schon mit großem Vorsprung an."

Ralf Nikolai findet lobendere Worte: "Der Kanzler hat bisher seine Aufgaben sehr gut gelöst. Er ist klug und besonnen – genau das, was wir in diesen gefährlichen Kriegszeiten brauchen."

"Jetzt wissen wir, was wir an ihr hatten"

Mit dem Beginn der rot-grün-gelben Bundespolitik endete im Dezember 2021 die Merkel-Ära. Mehr als Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Co. beschäftigt die t-online-Leser momentan die Altkanzlerin. Viele wünschen sich eine Rückkehr der 68-Jährigen, andere sind froh, dass sie nicht erneut antrat.

"Wenn sie noch regieren würde, wäre sicher vieles anders gekommen", glaubt Petra Stenzel im positiven Sinne. "Jetzt, wo sie nicht mehr im Amt ist, wissen wir, was wir an ihr hatten", gesteht Michael Otten. Und Günter Möhrle schreibt: "Ich wäre glücklich, wenn die Ex-Bundeskanzlerin zurückkommen würde."

"Genau diese Politik hat uns in die Abhängigkeit zu Russland geführt, die jetzt für viele unserer Probleme verantwortlich ist", entgegnet Thorsten Redmann. "16 Jahre Merkel-Regierung und Deutschland ist ein Trümmerhaufen", schreibt Günter Schwan. Und Frank-Claude Salesi sagt: "Sie vermisst keiner, aber unter ihrem katastrophalen Erbe werden noch viele Generationen leiden."

"Dass sie großen Schaden angerichtet habe, können nur Böswillige behaupten"

Jost-Peter Mewes hat viel für Angela Merkel übrig: "Sie war eine von mir hochgeschätzte Vertreterin europäischer und deutscher Interessen in der Welt. Sehr hoch achte ich ihre Integrität, die ich bei ihrem Vorgänger vermisste, und ihre Menschlichkeit, die sie in der Flüchtlingskrise zeigte."

Der t-online-Leser räumt ein: "Da Menschen Fehler machen, ist es nur zu menschlich, dass sie 16 Jahre lang nicht fehlerfrei agierte", aber "dass sie dabei großen Schaden angerichtet habe, können nur die Böswilligen behaupten."

Bundeskanzler Scholz: Nach einem Jahr im Amt stellt sich der SPD-Politiker selbst ein gutes Arbeitszeugnis aus. (Quelle: t-online)

"Keine Innovationen, keine Weichenstellungen – nichts"

Johanna Maier kann "nur ein ernüchterndes Fazit ziehen", wie sie uns mitteilt: "16 Jahre Stillstand. Nichts getan für die Zukunft: keine Innovationen, keine Weichenstellungen – nichts. Sie hat nur verwaltet, was gerade dringend anstand und war immer darauf bedacht, keinen Parteifreund zu groß zu machen und damit ihre Macht zu gefährden."

Alles, was an Neuem (und Gutem für das breite Volk) beschlossen wurde, sei der t-online-Leserin nach in der letzten Legislatur SPD-initiiert gewesen. "Aber irgendwie hat sie es geschafft, dass die breite Masse das nicht so wahrgenommen hat. Das hat sie – im Sinne ihrer Partei – gut gemacht, das muss man anerkennen."

"Die bisher Beste, die in diesem Amt tätig war"

Irmgard Rauhaus war zufrieden mit der CDU-Politikerin. "Sie war zwar in manchen Entscheidungen etwas zögerlich, aber im Großen und Ganzen waren ihre Entscheidungen richtig. Ich hätte sie gerne noch weitere vier Jahre als Bundeskanzlerin gesehen."

"16 Jahre Stillstand, Verzögerungen und Blockierung von Fortschritt und wichtigen Themen unserer Gesellschaft" ist das, woran Paul Bungart denkt, wenn er sich an Angela Merkel erinnert. "Nur der eigene Machterhalt und das positive Ansehen im Ausland zählte für diese Frau", findet er. In den letzten Monaten ihrer Amtszeit habe sie "demonstratives Nichtregieren" gemacht, weshalb er ihr die Schulnote fünf minus gibt.

Brigitte Swientek hingegen findet es "schade, dass ihre Regierungszeit zu Ende ging – mit allen Höhen und Tiefen. Nach meiner Meinung war sie die bisher Beste, die in diesem Amt in Deutschland tätig war". Dazu beigetragen hätten "ihre Besonnenheit, ihre Klugheit und ihre Bescheidenheit".