Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Anhebung um 0,25 Punkte: Mini-Zinsschritt: Fed nimmt das Tempo raus

2023-02-01T110216Z_62340644_RC207S9PPXAI_RTRMADP_3_USA-FED.JPG

Die Zinsanhebung markiert zugleich den kleinsten Zinsschritt seit März

(Foto: REUTERS)

Die teils drastischen Zinsschritte der US-Notenbank der vergangenen Monate zeigen erste Wirkung. Zwar ist die Teuerung in der größten Volkswirtschaft der Welt weiter hoch. Doch hat sich der Anstieg jüngst abgeschwächt. Für die Währungshüter Grund genug, die neuerliche Anpassung äußerst moderat ausfallen zu lassen.

Angesichts einer wieder nachlassenden Teuerung nimmt die US-Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation den Fuß vom Gas. Die Fed erhöhte den Leitzins lediglich um 0,25 Punkte und setzt damit ihren moderateren Kurs fort. Nun liegt der Leitzins in der Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) mitteilte. Es ist die achte Anhebung in Folge und der kleinste Schritt seit vergangenem März. Zuletzt hatte die Fed mehrfach den Leitzins um beachtliche 0,75 Punkte angehoben - Ende des vergangenen Jahres das Tempo aber mit einem Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten verlangsamt.

Die Fed war in den vergangenen Monaten besonders aggressiv gegen die hohe Teuerungsrate vorgegangen und hatte die Zinsen in rasantem Tempo erhöht. Die drastischen Maßnahmen sind die Folge einer Inflation, die zeitweise so hoch war wie seit Jahrzehnten nicht. Zuletzt war die Teuerungsrate in den USA weiter zurückgegangen - ein Anzeichen für erste Erfolge der strengen Geldpolitik. Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise auf Jahressicht um 6,5 Prozent. Im November hatte der Aufschlag noch bei 7,1 Prozent gelegen. Es war der sechste Rückgang der Inflationsrate in Folge - hoch ist sie allerdings immer noch.

Fed-Chef Jerome Powell hatte schon im Dezember deutlich gemacht: "Wir werden den Kurs beibehalten, bis die Aufgabe erledigt ist." Im Dezember sagte die Fed voraus, dass sie die Zinsen in diesem Jahr auf etwas mehr als 5 Prozent anheben will. Auch der Internationale Währungsfonds IWF hatte in seiner jüngsten Konjunkturprognose betont, dass die Zentralbanken trotz erster Erfolge in ihrem Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise nicht nachlassen dürften. Die Schlacht sei noch nicht gewonnen.

Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken. Mittelfristig strebt die Fed eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 Prozent an. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben - oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate.

Mit einer solch straffen Geldpolitik wächst der Lehre nach aber auch das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark ausbremst, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Allerdings war die US-Wirtschaft Ende vergangenen Jahres überraschend stark gewachsen, was Sorgen vor einer möglichen Rezession gemindert hat. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einer weiteren Zinsanhebung. Es wird erwartet, dass der EZB-Rat bei seiner Sitzung am morgigen Donnerstag den Leitzins im Euroraum erneut anheben wird.