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"Arnie" eröffnet Startup-Messe: Schwarzenegger: "Ihr seid abhängig von Russland"

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Passte seine Kleidung dem Veranstaltungsort an: Arnold Schwarzenegger.

(Foto: dpa)

Nach zwei Jahren Zwangspause trifft sich die Startup-Branche wieder zum Gründer-Festival in München. Als Gastredner mit dabei: Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger. Der 75-Jährige geht hart mit der europäischen Energiepolitik ins Gericht.

Die pure Erleichterung ist bei den drei Gastgebern der Bits & Pretzels zu spüren, als sie zur Eröffnung unter tosendem Applaus auf die Bühne kommen. "Es ist großartig, euch alle wiederzusehen", sagt Felix Haas mit fast schon zitternder Stimme. Es waren keine leichten Jahre für die Veranstaltungsbranche und damit auch für Haas und seine Kollegen Bernd Storm van's Gravesande und Andreas Bruckschlögl. Dass die Startup-Messe in diesem Jahr wieder stattfindet, ist nach Corona und in Zeiten des Krieges und der hohen Inflation keine Selbstverständlichkeit. Daraus machen auch die drei Veranstalter keinen Hehl.

Denn nicht nur Messen wie diese stehen und standen unter Druck. Die gesamte Startup-Branche kämpft mit der aktuellen Lage und damit auch in einigen Fällen ums Überleben. "Wir sind von einem super Sommer direkt in einen kalten Winter geschlittert", beschreibt Haas die eigene Situation mit und nach Corona. Aber sie lässt sich auch auf viele der Gründer im Saal übertragen.

Für beste Stimmung sorgt zur Eröffnung Hollywood-Star, Unternehmer und Politiker Arnold Schwarzenegger. Standesgemäß in Lederhosen, kariertem Hemd und mit Weste ausgestattet, betritt Schwarzenegger mit etwas Verspätung am Morgen die Bühne. Dass er nach Barack Obama im Jahr 2019 der Eröffnungsredner ist, sei für ihn eine Ehre, sagt Schwarzenegger. "Sie wollten halt sicherstellen, dass in einem Jahr ein Demokrat spricht und in dem anderen ein Republikaner", so der ehemalige Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien.

Schwarzenegger wirbt für Nuklear-Energie

Visionen seien wichtig für den nachhaltigen Erfolg als Investor und Unternehmer. "Say No to No-Sayers", ruft Arnold Schwarzenegger den Gründern im Saal zu und verweist auf seinen eigenen steinigen Weg als gebürtiger Österreicher hin zum Bodybuilding-Champion und Hollywood-Star. Schwarzenegger, der sich in der Vergangenheit schon regelmäßig auf Social-Media-Plattformen zu aktuellen Themen wie der Corona-Krise oder auch dem Ukraine-Krieg geäußert hat, wird auch in München deutlich. "Ihr habt euch abhängig gemacht von Russland", so der Wahl-Amerikaner mit Blick die kriselnde Energieversorgung.

Mit mehr Atomenergie hätte Deutschland ein deutlich geringeres Problem, meint Schwarzenegger. Durch Unfälle mit Atomkraftwerken seien circa 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Durch die Folgen von Kohleenergie und fossilen Energieträgern sterben jedes Jahr deutlich mehr Menschen, ist Schwarzenegger überzeugt.

Startup-Branche stemmt sich gegen Krise

Die Bits & Pretzels findet in diesem Jahr unter erschwerten Bedingungen statt. Die Branche steckt - wie die Wirtschaft insgesamt - in der Krise. Entlassungen von Mitarbeitern bei Unternehmen wie Smava, GoStudent und Klarna haben in den vergangenen Wochen und Monaten regelmäßig für Schlagzeilen gesorgt. "Natürlich investieren die Fonds gerade weniger. Es wird weniger gegründet", räumt auch Verena Pausder im ntv-Interview auf der Bits & Pretzels ein. Die Unsicherheit ist groß, das Geld wird eher zurückgehalten. Trotzdem sei die Lage für Arbeitnehmer nicht schlecht, ist die Unternehmerin und Investorin überzeigt: "Wir haben in der Startup-Szene gerade eher Arbeiter-Losigkeit als Arbeitslosigkeit."

Wer aufgrund der Krise eine Entlassung hinnehmen musste, kann nach Einschätzung von Pausder schnell auf einen neuen Job hoffen. Das sei umso wichtiger, denn Deutschland hinkt bei der Digitalisierung und damit bei vielen Zukunftsthemen noch immer hinterher. Pausder fordert: "Wir müssen die Leute ausbilden, damit die Innovationen in Zukunft auch von uns kommen." Innovationen, die dann womöglich bei der Bits & Pretzels 2023 gezeigt werden können. Vielleicht auch mit Arnold Schwarzenegger. Schließlich hatte er zum Abschluss seiner Rede versprochen: "I'll be back."