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Auch Gutverdiener sind besorgt: 80 Prozent der Mieter fürchten hohe Nebenkosten

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Seit dem russischen Gaslieferstopp haben sich die Energiepreise in Deutschland vervielfacht.

(Foto: dpa)

Angesichts der hohen Gas- und Strompreise wächst der finanzielle Druck auf Privathaushalte. Einige beginnen bereits jetzt zu sparen. Einer neuen Umfrage zufolge machen sich selbst Spitzenverdiener vermehrt Sorgen.

Viele Mieter in Deutschland sorgen sich um steigende Nebenkostenabrechnungen. Manche sparen auch schon gezielt für den Fall hoher Nachforderungen, zeigt eine repräsentative Umfrage des Energiedienstleisters Ista. Demnach machten sich im September rund 80 Prozent der Mieter Sorgen, dass sie 2023 eine hohe Nebenkostenabrechnung erwartet.

Zum Vergleich: Im Mai waren es laut der Angaben erst 68 Prozent. Die Furcht vor hohen Abschlägen zieht sich nun durch alle sozialen Schichten und ist bei Menschen aus Haushalten mit niedrigeren Nettoeinkommen bis 1500 Euro mit 86 Prozent nur etwas größer als im Schnitt.

Ista-Chef: "Riesige Bewährungsprobe"

Auch Wohlhabende machen sich Gedanken: In der höchsten Einkommensklasse - 10.000 Euro Nettohaushaltseinkommen und mehr - sorgen sich demnach mit 76 Prozent fast so viele Menschen wie die 80 Prozent im Bevölkerungsmittel.

"Wir stehen vor einer riesigen Bewährungsprobe, die sich bei jedem von uns auch finanziell niederschlägt", sagte Hagen Lessing, Chef von Ista. Gut die Hälfte der Mieter will die voraussichtlich steigenden Nebenkosten über höhere monatliche Abschläge im Voraus bezahlen, um eine einmalige hohe Abrechnung zu verhindern. Gut ein Fünftel bevorzugt eine gebündelte höhere Nachzahlung, so die Studie, an der im September 2070 Menschen teilnahmen.

Rund ein Drittel spart bereits jetzt

Nur eine Minderheit von knapp einem Drittel hat jedoch mit ihrem Vermieter schon einen höheren Abschlag vereinbart, 13 Prozent wollen das tun. Manche Mieter, aber längst nicht alle, sparen laut der Umfrage Geld, um für Nebenkostennachzahlungen gewappnet zu sein.

Je 11 Prozent gaben an, bis zu 50 Euro im Monat zu sparen, 9 Prozent legen 51 bis 100 Euro auf die Seite. Die 33 Prozent der Mieter, die angaben, für höhere Nachzahlungen zu sparen, legten dafür allein im September im Schnitt rund 79 Euro monatlich zurück. Auf alle Mieterhaushalte in Deutschland hochgerechnet ergibt das Ista zufolge eine gesparte Gesamtsumme von mehr als einer halben Milliarde Euro.