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Augenzeugen im befreiten Lyman - „Sie sind weggelaufen wie Feiglinge“

Quelle: BILD

Menschen, die die Erde Küssen - zerstörte Gebäude - Duzende Leichen von russischen Soldaten auf der Straße. Es sind erschreckende und erschütternde Bilder aus der befreiten, ukrainischen Stadt Lyman in der Region Donezk - nur wenige Stunden nachdem die ukrainische Armee, Putins Truppen hier in die Flucht geschlagen hat. Der 20.000 Seelen Ort gleicht einer Geisterstadt. Nur wenige Menschen sind unterwegs.
Dann trifft BILD die 70-jährige Rentnerin Ekaterina. Sie hat die Befreiung der Stadt hautnah miterlebt. Sie ist misstrauisch, als sie unser Report-Team sieht - beruhigt sich aber, als sie hört, dass wir aus Deutschland kommen. Wir wollen von ihr wissen: wie geht es ihr? Ekaterina: „Es war schrecklich, beängstigend, furchterregend. Ich möchte nur sagen: Ruhm für die Ukraine! Ich wurde in der Ukraine geboren und alle meine Verwandten sind aus der Ukraine! Schaut mir zu und filmt mich. Ich küsse mein ukrainisches Land. Es ist mein Land! Tschüss!“ Für den Ort beginnt das Martyrium vor fünf Monaten. Im Mai bombardiert Putins Armee die Stadt ohne Unterlass - nimmt sie schließlich ein. Nach dem Schein-Referendum wird Lyman von Russland annektiert, jetzt ist es wieder in ukrainischer Hand. Ein symbolischer Sieg für die Ukrainer. Aber: wie groß ist die Angst, dass die Russen zurück kommen? Natalia: „Ich sage Ihnen eines: Sie werden nicht zurückkommen. Sie können uns beschießen, sie können uns töten, aber sie werden nicht zurückkommen. Wenn sie bleiben wollten, wären sie geblieben, aber sie sind zweimal weggelaufen wie Feiglinge.“ Wie viele russische Soldaten bei der Rückeroberung der Stadt ihr Leben gelassen haben, ist nicht bekannt. Manche Quellen sprechen von Hunderten, andere von Tausenden. Paul Ronzheimer: „Hinter mir  liegen immer noch Duzende Leichen, die auf der Straße liegen. Um die Soldaten herum sieht man Minen, die sehr wahrscheinlich hier auch überall im Wald angelegt wurden. Die ukrainische Armee geht davon aus, dass es immer noch sehr, sehr gefährlich ist, sich hier in der Region zu bewegen.“ Auch wenn Lyman befreit werden konnte. Die Stadt bleibt umkämpft, der Krieg Alltag. Wann hier wieder so etwas wie Normalität einkehrt: ungewiss. Die Menschen sind froh, dass ihre Heimat, IHRE Erde wieder ukrainisch ist.