Der chinesische Elektroautohersteller BYD will auch in Europa Fuß fassen. Im Herbst sollen die ersten Autos in Deutschland auf den Markt kommen - eine langsame Revolution steht bevor
Ein Markenname, der Großes verspricht. Es ist „Build your Dreams“ (BYD). Der chinesische Autohersteller hat in den letzten Monaten viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da die Marke wirtschaftlich schwer getroffen wurde. Zwei Zahlen belegen dies sehr deutlich. Erstens: 300 Prozent. So stark sind die Autoverkäufe im ersten Halbjahr 2022 gewachsen. Chipknappheit und Lieferkettenunterbrechungen trotz Lockdowns. Der chinesische Zulieferer verkaufte mehr als 641.000 Fahrzeuge, rund 80.000 mehr als Tesla, das als Klassenbester gelten sollte.
Dieser Artikel ist auf Capital.de in Zusammenarbeit mit China.Table Professional Briefing verfügbar. Dieser Artikel wurde ursprünglich am 9. August von China.Table veröffentlicht. 2022.
Zweite Zahl: 9 Milliarden Dollar. Das ist der aktuelle Wert der Aktien von BYD, die Warren Buffett 2008 für 235 Millionen Dollar gekauft hat. Die Marke ist an der Börse mittlerweile mehr wert als Volkswagenund lässt den deutschen Konzern im Bereich Elektrofahrzeuge in China hinter sich.
Diesen Erfolg feiert BYD nun vor allem im Heimatmarkt China. Aber auch auf den europäischen Markt will das Unternehmen expandieren. Expansion ist am Anfang noch ein vorsichtiges Prozedere. Doch wenn es BYD gelingt, sich in traditionellen Autoländern wie Deutschland und den USA zu etablieren, ist es gelungen und zu einem globalen Autohersteller herangewachsen. Dies ist der koreanischen Marke Hyundai kürzlich bei ihren asiatischen Zulieferern gelungen.
BYD: Bisher gibt es nur einen deutschen Händler
BYD hat kürzlich einen Vertriebspartner in Deutschland und Schweden gefunden: Hedin Mobility Group. Das Unternehmen hat 235 Standorte. Deutschland hat jedoch nur einen in Bremerhaven. Laut Geschäftsbericht verkaufte ein Mitarbeiter im Jahr 2021 insgesamt 11 Dodge-Fahrzeuge. Unter Experten gab es viel Rummel um den Start von BYD in Europa. Sie erkennen jedoch nicht, dass das Unternehmen gerade erst mit der Rekrutierung von Händlern begonnen hat.
Tesla kämpft mit Produktionsproblemen, während Rivale BYD aus Shenzhen neuen Verkaufsrekord aufstellt Abteilung. Experten glauben aber auch, dass Tesla und BYD technologisch auf Augenhöhe liegen
Der Erfolg von BYD in China ist auf die breite Aufstellung der Chinesen zurückzuführen. Es besteht seit 1995. Damals stellte BYD noch Akkus für Mobiltelefone und MP3-Player her. Im Jahr 2003 diversifizierte Firmengründer Wang Chuanfu und begann mit der Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Die Sparten Batterien und Elektrofahrzeuge waren so erfolgreich, dass BYD heute einer der größten Batteriehersteller der Welt ist. Darüber hinaus wird ein Viertel der Elektrofahrzeuge (reine Elektrofahrzeuge und Hybridfahrzeuge) in China von BYD hergestellt. Der Anteil wird nur aus Mangel an Produktionskapazitäten nicht weiter wachsen. Ein Engpass, den das kürzlich eröffnete fünfte Werk zumindest etwas entschärft: Dank ihr kann die Marke künftig 3,4 Millionen Autos im Jahr produzieren.
Anders als viele seiner Konkurrenten liefert BYD relativ sichere Rohstoffe. Das Unternehmen verfügt nicht nur über eine eigene Batteriefabrik, sondern seit Anfang dieses Jahres auch über eine Lizenz zum Abbau von Lithium in Chile. In Afrika will die Marke sechs weitere Minen erwerben. Die Batterien von BYD kommen ohne Kobalt aus. Demontage und Produktion verliefen sehr reibungslos, und das Endprodukt ist von so hohem Standard, dass sogar Tesla in Zukunft Batterien von seinen Konkurrenten kaufen möchte.
BYDs Kostenvorteil
Dank seiner Tochtergesellschaft BYD Semiconductor kontrolliert die Marke auch Chipknappheit. Das Unternehmen stellt auch Halbleiter für Automobilsysteme her. BYD befindet sich derzeit in IPO-Verhandlungen mit der chinesischen Börsenaufsicht. Damit sollen Mittel für Forschung und Entwicklung eingeworben werden.
Die Diversifizierung entlang der Wertschöpfungskette verschafft BYD neben der Versorgungssicherheit erhebliche Kostenvorteile gegenüber seinen Wettbewerbern. Batterien werden jedes Jahr billiger, machen aber immer noch etwa ein Drittel der Kosten eines Elektrofahrzeugs aus. Auch BYD hält sich an das Gesetz. In China müssen Hersteller von Elektroautos Batterien wieder zurücknehmen. Aber auch die Autohersteller diversifizieren hier, und wir waren die einzigen, die eine Recyclinganlage eröffnet haben.
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Auf diese Vorteile und Ausdauer muss auch BYD bei der Markteinführung in Europa setzen. Neue Marken sind meiner Erfahrung nach schwierig, gerade in Deutschland. Lexus ist nie über seine Nischenrolle hinausgegangen, und Infiniti ist vollständig aus dem Geschäft gegangen, während Toyota und Nissan von Gruppen mit europäischer Erfahrung bevorzugt werden ... aber das schreckt BYD nicht ab. andererseits. Bis 2022 will die Marke 20.000 Autos in Europa verkaufen. Wenn man bedenkt, dass es im Jahr 2021 nur 1.000 waren, ist dies ein sehr ehrgeiziger Plan. Selbst von den ursprünglich 200.000 Stück, die einmal im Jahr 2023 veröffentlicht wurden, der Erweiterungsfantasie aus der Vor-Corona-Ära, hat The King nie aufgehört.
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