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Autopsiebericht veröffentlicht: Iran: Amini starb an Krankheit, keine "Schläge"

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Mahsa Amini wurde von der Sittenpolizei festgenommen: Auf der Polizeiwache brach sie zusammen, bevor sie drei Tage später starb.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Der Iran weist eine Mitschuld an dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini von Anfang an von sich. Nun veröffentlicht das Regime die Ergebnisse der offiziellen medizinischen Untersuchung: Gewalt soll demnach bei ihrem Tod keine Rolle gespielt haben.

Der Iran hat das Ergebnis einer offiziellen medizinischen Untersuchung zur Todesursache der Kurdin Mahsa Amini veröffentlicht: Demnach starb die 22-Jährige infolge einer Krankheit und nicht an den Folgen von "Schlägen", wie es in dem vom iranischen Staatsfernsehen veröffentlichten Bericht der rechtsmedizinischen Organisation des Iran (IMO) heißt.

Die Autopsie und pathologische Untersuchungen hätten ergeben, dass Aminis Tod nicht infolge von "Schlägen gegen den Kopf und lebenswichtige Organe" eingetreten sei. Vielmehr hänge er mit einem chirurgischen Eingriff zusammen, der bei ihr im Alter von acht Jahren wegen eines Hirntumors vorgenommen worden sei. Der Vater der jungen Frau hatte indes erklärt, seine Tochter habe Prellungen an den Beinen erlitten. Er machte die Polizei für ihren Tod verantwortlich.

Das Europaparlament hatte sich bereits zuvor festgelegt, wer für den Tod Maninis verantwortlich ist und fordert Strafen für die "Mörder" der 22-Jährigen. Das Parlament spricht von Misshandlung während der Haft. Im Resolutionsentwurf hieß es, Augenzeugen hätten gesehen, wie Amini von der Polizei geschlagen worden sei.

Auch Sicherheitskräfte, die an Gewalt gegen Demonstrationen beteiligt gewesen seien, sollten bestraft werden. Die Abgeordneten forderten zudem, eine unparteiische Untersuchung des Todes von Amini und der Vorwürfe von Folter und Misshandlung durch eine unabhängige Stelle zuzulassen.

Die junge Kurdin war am 16. September gestorben, nachdem sie drei Tage zuvor in Teheran von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen wurde, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Ihr Tod löste eine Welle des Protests gegen die Unterdrückung von Frauen im Iran aus. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden beim gewaltsamen Vorgehen der Behörden gegen die Demonstranten seither rund 90 Menschen im Iran getötet.

Quelle: ntv.de, vmi/AFP

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