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Autor auf einem Auge blind - Salman Rushdie zeigt sich erstmals nach Attentat

Am 12. August 2022 wurde Autor Salman Rushdie (75) von dem islamistischen Attentäter Hadi Matar (24) mit einem Messer angegriffen.

Die Folge: Rushdie ist auf einem Auge blind, kann eine Hand nicht mehr nutzen. Dies gab sein Agent Andrew Wylie im Oktober in der spanischen Zeitung „El Pais“ bekannt.

Doch Rushdie kann wieder lachen, er machte im Krankenhaus bereits Witze. Jetzt gibt es auch ein aktuelles Foto des indisch-britischen Autors. Er selbst schreibt auf Twitter dazu: „So sehe ich tatsächlich aus“.

Rushdie bezieht sich dabei auf ein deutlich dramatischer aussehendes schwarz-weiß Foto des „ New Yorker“-Magazins, in dem sein erstes Interview nach dem Attentat erschienen war.

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Rückblick: Stunden vor dem Messer-Angriff war Rushdie in der Chautauqua Institution erschienen. Dort sollte er zum Thema „Die USA als Asyl für Autoren im Exil und als Heimat für kreative ­Freiheit“ reden. Für den Bestseller-Autor eine Herzensangelegenheit. Er lebt seit 20 Jahren in New York, fühlte sich sicher. Und das, obwohl der ­iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini (†86) ihn im Februar 1989 zum Tod verurteilt hatte.

Grund: Rushdies Roman „Die Satanischen Verse“. Dort jagt der Prophet Mahound den Dichter Baal. Der versteckt sich in einem Bordell und überredet den Besitzer zu einem Marketing-Gag. Um die Fantasie der Freier – zumeist Soldaten von Mahound – anzuregen, sollen sich die Prostituierten nach den Ehefrauen von Mahound benennen.

Über seinen Attentäter sagt Rushdie im Interview mit dem „New Yorker“, er halte Matar für einen „Idioten“. „Ich weiß nicht, was ich von ihm halte, weil ich ihn nicht kenne.“

Mehr Informationen über den Angreifer erwartet der Autor erst Ende des Jahres: „Ich weiß, dass der Prozess noch in weiter Ferne liegt. Vielleicht findet er erst Ende nächsten Jahres statt. Dann werde ich wohl mehr über ihn herausfinden.“

Salman Rushdie direkt nach dem Messer Angriff am 12. August 2022

Foto: ChaudharyParvez/Twitter

Rushdie hat die letzten Monate damit verbracht, sich zu erholen.

Für sein neues Buch „Victory City“ wird es keine Lesereise geben. Aber solange seine Gesundheit gut sei und die Sicherheitslage geklärt ist, hoffe er, zur Premiere von „Helen“, seinem Stück über Helena von Troja, nach London zu fahren.

„Ich will Ihnen ganz ehrlich sagen, dass ich nicht langfristig denke“, sagte Rushdie im „New Yorker“. „Ich denke an kleine Schritte, Schritt für Schritt.“ Er mache weiter, solange es geht.