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Bad Kissingen: Markanter Lückenschluss im Radwegenetz steht 2023 bevor.

Schon wieder rücken in Bad Kissingen Bagger für ein zentrales Verkehrsprojekt an. Dieses Mal geht es um die Optimierung der Radwegeanbindung in Richtung Norden. Profieren sollen Radler in Richtung Hausen und Aschach, aber auch das Radwegenetz durch die Kuranlagen wird im Bereich des Gradierbaus besser erreichbar. Mängel am Radwegenetz hatte eine Umfrage der Stadt Bad Kissingen unter Radfahrern aufgezeigt.        

"Ich freue mich, dass ich Ihnen das Projekt zum ersten Mal zeigen darf", sagte Gebietsabteilungsleiter Konstantin Arnold vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt in seinem Vortag im Stadtrat. "Ich sehe eine guten Entwicklung in der Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt", freute sich Oberbürgermeister Dirk Vogel, zumal das Vorhaben in 2023 verwirklicht werden soll.           

Erforderliche Umleitungen noch unklar

Die Rodungsarbeiten für das Vorhaben haben bereits stattgefunden. Geplant sind zwei Kilometer neuer Radweg, beziehungsweise die Sanierung vorhandener Fahrbahnen sowie die Erneuerung der Asphaltdeckschicht mit einem Kostenaufwand von geschätzten 4,6 Millionen Euro. Außerdem wollen die Stadtwerke im Zuge des Vorhabens Teile des Wasser- Strom- und Gasnetzes erneuern.

Noch nicht zur Sprache kam, ob für die Baumaßnahme möglicherweise größere Umleitungen erforderlich werden. Zunächst einmal überwog die Freude über den bevorstehenden Sicherheitsgewinn für Radfahrer und Fußgänger. Schließlich profitiere in erster Linie ein Gebiet mit hoher Siedlungsdichte und erheblichem Schülerverkehr, sagte der Gebietsabteilungsleiter.       

So hat das Staatliche Bauamt, laut Arnold, im betroffenen Streckenabschnitt 90 Radfahrer am Tag gezählt. "Die Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange ist bereits erfolgt", erläuterte  der Bauingenieur bei der Präsentation der Pläne. Eingebunden waren unter anderem bereits die Polizei und der Behindertenbeauftragte. "Allerdings müssten einzelne Abschnitte, die für Verkehrssicherheit relevant sind, noch detaillierter überplant werden", räumte Arnold ein.       

Die grobe Linie steht fest 

Die grobe Line mit der Streckenführung samt der Fahrbahnbreiten steht jedenfalls ziemlich fest. So soll der Nordring zwischen der Abzweigung zum Geschwister-Scholl-Platz und dem Steingraben beidseitig Radwege und Gehwege bekommen, die jeweils rechts Straße in einer Richtung befahren werden können.      

Die Radwege sollen zwei Meter und die Gehwege 1,5 Meter breit werden. Zudem ist ein Sicherheitsstreifen von 50 Zentimetern zur Autofahrbahn hin vorgesehen. Weiter Richtung stadtauswärts wird es ab dem Steingraben nur an der rechten Straßenseite einen Radweg geben, der aber in beide Richtungen befahren werden kann.

Auch hier sollen Radfahrern und Fußgängern bei möglichem Gegenverkehr zwei Meter, beziehungsweise 1,5 Meter zur Verfügung stehen. Angesichts des Gegenverkehrs ist dazwischen  ein 30 Zentimeter breiter Begrenzungstreifen vorgesehen.            

Querungshilfen eingeplant

Zur Überquerung des Nordringes werden als Fahrbahnteiler Querungshilfen eingeplant. Das ist vor allem an zwei neuralgischen Punkten erforderlich: dort wo Radfahrer vom zweiseitigen auf den einseitigen Radweg wechseln. Wo der Rad- und Gehweg parallel zur Staatsstraße endet, muss man dort ebenso die Fahrbahn queren, um im Kurpark weiterzukommen.         

Erreichbar wird der Kurpark über eine abschüssige Rampe mit einer Serpentine, die das Gefälle im Winkel zwischen Nordring und Salinenstraße überwindet.     

Im Stadtrat herrschte breite Zustimmung zu dem Vorhaben. "Es freut mich, dass es so schnell gehen kann", sagte Bernd Czelustek (SPD). Auch Oberbürgermeister Dirk Vogel hob den Sicherheitsgewinn besonders für den Schülerverkehr hervor.    

Nachfragen zur Radwegeführung

Nachfragen der Stadträte galten vor allem der Radwegeführung an den Einmündungbereichen des Nordringes. Ob es am Steingraben eine Linksabbiegerspur geben soll, wird laut Arnold noch geprüft. Sorgen, dass Radler  Ende des einseitigen Radwegs auf der falschen Radwegseite weiterradeln, teilte der Gebietsabteilungsleiter nicht. "Wenn einem der fünfte Radler entgegenkommt, dann wechselt man schon die Seite", fand er.         

Klaus Werner (Grüne/BfU/ödp) fragte nach, ob man beim einseitigen Radweg mit Gegenverkehr nicht von 2,5 Metern Breite ausgehen könnte. Für Radanhänger oder Lastenfahrräder werde das sonst etwas zu eng. Der Experte vom Staatlichen Bauamt verwies allerdings auf die Breite des Baufensters, die keinen Raum für mehr Radweg lasse. Im Begegnungsverkehr könnten Radler ausnahmsweise auf den  Gehweg ausweichen, wenn dort gerade kein Fußgänger unterwegs sei.         

Zufriedenheit über die Planungsgeschwindigkeit

Richard Fix (Grüne/BfU/ödp) monierte die Enge der Radweg-Serpentine zur Salinenstraße hin. Ob man da nicht etwas Breite zugeben könnte, wollte er wissen. "Das ist ausreichend und regelkonform", verwies Arnold auf die Einschätzung des Straßenbauamtes.             

OB Vogel zeigte sich angetan von der Planungsgeschwindigkeit bei dem Vorhaben. "Weiter so", verabschiedete er den Experten der Straßenverkehrsbehörde nach dessen Präsentation vor den Stadträten im Rossini-Saal.