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Bald auf Flughäfen weltweit? - Jenaer Start-up entwickelt kontaktlosen Fingerscanner

Jena (Thüringen) – Die Papillarlinien auf der Fingerkuppe jedes Menschen sind einzigartig. Doch der Fingerabdruck, der so vor 130 Jahren die Kriminalistik revolutionierte, heute gar nicht mehr aus der biometrischen Sicherheitstechnik wegzudenken ist, könnte bald ausgedient haben ...

Grund: Das 2021 gegründete Start-up „IDloop“ aus Jena, entwickelte jetzt den Fingerabdruck ohne Abdruck! Ihr Fingerab(druck)scanner arbeitet kontaktlos, soll Behörden künftig bei der behördlichen Identifikation helfen und den Menschen auf den Mikrometer genau auf die Finger schauen ...

Das Start-up „IDloop“ wurde 2021 u.a. von Philipp Riehl und Dr. Tom Michalsky gegründet

Foto: Jacob Schröter

Der zum Patent angemeldete 3D-Scanner (15x15x15 cm groß) arbeitet einzigartig: Hand kurz über die Optik gehalten, errechnet die Software aus der abgescannten 3D-Punktwolke (500 ppi) per Algorithmus und in Echtzeit 2D-Graustufenbilder.

„Diese 2D-Bilder entsprechen dem klassischen Fingerabdruck und sind nötig, um mit den Standards der behördlichen Datenbanken kompatibel zu sein“, weiß Produktentwickler Dr. Tom Michalsky (36). Darin sind weltweit etwa drei Milliarden Menschen erfasst.

Co-Founder Philipp Riehl demonstriert, wie einfach der kompakte 3D-Scanner funktioniert

Foto: Jacob Schröter

„Sauberer“ Scan: Kontaktlos ist (etwa bei der Passagierabfertigung am Flughafen) nicht nur schneller, sondern auch hygienischer – das Berühren der Oberfläche des Scanners entfällt komplett. Außerdem ist der smarte Scanner fälschungssicher, erkennt totes Gewebe und sogar eine Schicht Latex über dem Finger!

Co-Founder Philipp Riehl (34): „Die USA waren und sind Vorreiter im Bereich der Biometrie-Technik. Wir wollen und können das mit unserem Scanner ändern.“

Dieses Potenzial hat nun offenbar auch die EU erkannt und fördert die Weiterentwicklung der „IDloop“-Erfindung bis zur Marktreife mit 10 Mio. Euro aus dem Topf des European Innovation Council (EIC).

Im Technologie- und Innovationspark (TIP) wird an den Prototypen geschraubt, die bald ausgeliefert werden

Foto: Jacob Schröter

Im Technologie- und Innovationspark Jena wird deshalb gerade pausenlos an der „Revision 1“ des Fingerscanners getüftelt.

2024 wird es ernst, sollen die bis dahin zertifizierten Prototypen an ersten Flughafenterminals getestet werden.