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Bank unter Beobachtung: Credit Suisse verkauft Nobelhotel Savoy in Zürich

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"Die Bank hat sich dabei entschieden, ein Verkaufsverfahren für das Hotel Savoy einzuleiten", teilt die Credit Suissse mit.

(Foto: imago images/Tibor Bognár)

Die Schweizer Großbank sieht sich Zweifeln an ihrer Kapitalstärke ausgesetzt. Kreditausfall-Versicherungen schnellen in die Höhe. Der Aktienkurs bricht ein. Zentralbank und Aufseher haben ein Auge

Die Schweizer Großbank Credit Suisse will ein Nobelhotel im Zentrum von Zürich verkaufen. "Die Credit Suisse überprüft ihr Immobilienportfolio im Rahmen ihrer globalen Immobilienstrategie auf einer regelmäßigen Basis", erklärte eine Sprecherin. "Die Bank hat sich dabei entschieden, ein Verkaufsverfahren für das Hotel Savoy einzuleiten."

Das 1838 gegründete Traditionshaus Savoy Hotel Baur en Ville liegt am Paradeplatz, dem Zentrum des Schweizer Finanzplatzes mit den Firmensitzen von Credit Suisse und UBS. Es wird derzeit renoviert und künftig von der Mandarin-Oriental-Gruppe betrieben.

Die Bank steckt mitten in einem Umbau-Prozess und kann das Geld wohl gut gebrauchen. Denn zuletzt hatten  Zweifel an der Stabilität der Bank deren Aktien des Instituts auf ein Allzeittief gedrückt. Gleichzeitig schossen die Kreditausfall-Versicherungen in die Höhe. Die Bank hatte am Wochenende in einem Memo an die Belegschaft und in einer Reihe von Telefonaten mit Investoren Kreisen zufolge versucht, die Befürchtungen über eine nicht ausreichende Kapitalstärke zu zerstreuen. Allerdings konstatierten einige Beobachter, dass sie damit womöglich das Gegenteil erreicht.

Analysten sehen gegenwärtig zwar keine Gefahr, dass die Bank in Schieflage gerät. Dennoch rechnen mehrere Experten damit, dass Credit Suisse die Bilanz aufpolstern dürfte, unter anderem um den erwarteten Ausstieg aus Teilen des Investmentbankings finanzieren zu können.

Die Credit Suisse ist seit Monaten in einer Abwärtsspirale aus Milliarden-Verlusten, Management-Wechsel und Rechtsfällen und manchen Analysten zufolge preist der Markt eine Kapitalerhöhung der Bank ein. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verfolgt die Entwicklung genau. "Wir beobachten die Situation", sagte SNB-Direktoriumsmitglied Andrea Maechler am Rande einer Veranstaltung in Zürich. "Sie arbeiten an einer Strategie, die Ende Oktober veröffentlicht werden soll." Einem Insider zufolge beobachten auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma und die Bank of England in London, wo das Institut eine große Präsenz hat, die Situation.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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