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Beeindruckende Zeitreise in die Zukunft

Viele Besucher waren der Einladung der „FrobFrogs“, der Theater AG des Frobenius Gymnasiums, zum Theaterstück „Back to the Past“ gefolgt. Diesmal durften sie sogar an einer Premiere teilhaben, denn die Handlung, Dialoge, Bühnenbild, Beleuchtungskonzepte und vieles mehr wurden von den 30 Akteuren selbst ausgearbeitet.

Intensive Proben

Seit September letzten Jahres wurde am Stück gearbeitet und sogar ein Probenwochenende im Januar veranstaltet. „Weil alles selbst erarbeitet wurde, war dies für alle zunächst eine immense Anstrengung“, schildert Oberstudienrätin Eva-Maria Conrad. „Es wurden Figuren erdacht, die dann wieder verworfen wurden, weil sie nicht in das Gesamtkonzept passten. Alles musste sinnig zusammengefügt werden. Auch wenn bei der Entstehung des Stücks ein Mehraufwand entstand, relativierte sich dieser, weil jeder, der seine Rolle erarbeitet hatte, sich mit dieser bereits identifizieren konnte.“ Dadurch wurden die Proben effektiver. Zudem waren in der Aufführung einige Schüler beteiligt, die Theater als Profilfach gewählt haben. Diese entwickelten Szenen selbständig.

Die Handlung im Schnellüberblick: Prof. Dr. Rufus Qentin Lloyd erfindet eine Zeitmaschine, die das Raum-Zeit-Kontinuum überwindet. Für seine Reise sucht er interessierte Mitreisende. Axel wird sein Assistent. Zuerst möchte Dr. Tanja Bremto mit dabei sein, die in der Zukunft geniale Geschäfte wittert. Obwohl sie abgelehnt wird, gibt sie nicht auf. Mit Chloroform betäubt sie den Professor und bringt ihn damit versehentlich um. Dann überredet sie den Assistenten Axel, die Zeitreise zu starten – sie sei dazu autorisiert. Mit an Bord sind Martha, die in der Zukunft eine Heilung von ihrer Alzheimer-Krankheit erhofft, Mandy, der gerade sowieso langweilig war und mit der Reise Geld verdienen möchte und Heidi, eine Seherin, die schon jetzt in ihrer eigenen Welt lebt. Allerdings passiert ein kleiner Fehler – statt 200 Jahre reist die Gruppe 2000 Jahre weiter und steckt in der Zukunft fest, weil der Treibstoff alle ist.

Nummern statt Namen

Die Menschen der Zukunft sind emotionslos, bewegen sich gleichförmig, haben Nummern statt Namen und sind in Berufsgruppen eingeteilt – wie beispielsweise die „Energiegewinnenden“, die für Funktionstüchtigkeit der Welt zuständig sind, die „Lebensfördernden“ sorgen dafür, dass alles grünt und blüht und die „Heilenden“ heilen die Menschen der Zukunft. Gelenkt werden sie von „TRIAS“, den gottähnlichen drei großen Schwestern. Sie verkörpern die Sehnsüchte der Menschheit nach vollkommener Gleichheit, Ataraxie, beruflicher Erfüllung und Unsterblichkeit. Es kommt, was kommen muss. Auf der Suche nach Energie für die Rückreise gibt es humorige Begegnungen, aber auch Konflikte zwischen den Menschen der Vergangenheit und Zukunft. Auch wenn die Vergangenheit als Hang zur Nostalgie abgetan wird, gibt es doch noch etwas, was in der Zukunft nicht mehr bekannt ist und gelebt wird: eine Vielfalt an individuellen Gefühlen. Das bringt alles aus den Fugen und fügt sich schlussendlich zu einem guten Ganzen zusammen – inklusive Rückreise , auch wenn diese wohl wieder einen Zeitfehler hatte.

Feiner Humor

Die Darsteller überzeugten nicht nur in ihren Rollen, die gerne auch einmal großzügig Klischees bedienten. Gestik, Mimik und Sprache unterstrichen die jeweilige Figur. Die geschliffenen Dialoge waren jederzeit nachvollziehbar, teilweise gespickt mit feinem Humor. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Zuschauerraum wurden Positionen genutzt und akustische Reize gesetzt. Obwohl das Bühnenbild recht spartanisch gestaltet war, kam mit zahlreichen Lichteffekten nie Langeweile auf. Insgesamt ein kurzweiliges, humoriges und auch zum Nachdenken anregendes Stück mit großer spielerischer Leistung der Darsteller. Das wussten auch die vielen Zuschauer zu honorieren, die mit Applaus nicht geizten.

Das wohl größte Lob erhielt Eva-Maria Conrad, die die Theater AG leitet. Die angehende Abiturientin Julia Gabel erklärte: „Unter Ihrer Leitung hatten wir immer sehr viel Spaß, haben aber auch viel gelernt. Theater hat sich nicht wie ein Schulfach angefühlt, es war für uns eher ein Privileg.“

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