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"Bekam nicht genug Sauerstoff": Langlauf-Star Victoria Carl erklärt Ziel-Kollaps

"Bekam nicht genug Sauerstoff" Langlauf-Star Victoria Carl erklärt Ziel-Kollaps

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Völlig erschöpft im Ziel: Victoria Carl.

(Foto: IMAGO/Newspix24)

Victoria Carl zeigt beim Weltcup-Auftakt der Langläuferinnen im finnischen Ruka eine starke Leistung, übernimmt sich aber auf dem letzten Einstieg und bricht im Ziel zusammen. Mittlerweile geht es ihr wieder gut und die 27-Jährige erklärt, was ihr genau passiert ist.

Der Auftakt in die neue Weltcup-Saison gelingt den deutschen Langläuferinnen im finnischen Ruka vorzüglich, er wird aber auch von Victoria Carls Zusammenbruch überschattet. Im 20-Kilometer-Rennen am Sonntag kollabiert die Athletin nach einem starken Rennen und Platz 14 im Ziel. Carl hatte sich nach Überfahren des Zielstrichs nicht mehr auf den Beinen halten können, brach zusammen und musste von ihrer Teamkollegin Katharina Hennig, die nach Platz drei über 10 Kilometer über die doppelte Distanz 13. geworden war, wieder hochgeholt und gestützt werden. Mit etwas Abstand spricht die 27-Jährige nun über ihren Kollaps.

"Auf dem letzten Hügel ist mir die Puste ausgegangen. Ich hatte keine Kraft mehr", blickte Carl in einem Interview mit der norwegischen Zeitung "Dagbladet" zurück: "Ich kann mich nicht erinnern, die Ziellinie überquert zu haben." Carl habe die Kontrolle über ihre Gliedmaßen verloren. "Ich hatte kein Gefühl mehr in meinen Beinen", so die 27-Jährige: "Ich bekam nicht genug Sauerstoff und konnte ohne Hilfe nicht auf eigenen Beinen stehen."

Eine völlig ungewohnte Situation für Carl. "Aber ich weiß, dass ich über meine Grenzen gehen kann und dass sowas dann passieren kann", so die deutsche Olympia-Heldin von Peking, wo sie Gold im Team-Sprint und Silber mit der Staffel gewonnen hatte: "Ich bin froh, dass ich das Limit überschreiten konnte." Folgen hatte der Kollaps keine, wie Bundestrainer Peter Schlickenrieder nun erklärte. "Mit Victoria ist alles in Ordnung. Es war ein harter Wettkampf und sie war im Ziel sehr müde, aber nach fünf Minuten war sie wieder fit", so der 52-Jährige. Wenn Carl in guter Form sei, "schafft sie es, sich richtig anzustrengen und manchmal sogar über die Grenzen zu gehen, wie in diesem Fall", ergänzte Schlickenrieder.

"Dieser Verfolger in Ruka ist mein Todfeind"

Auch Hennig hatte in dem zweiten Rennen schwer zu kämpfen. Erst auf den letzten Kilometern gingen der 26-Jährigen, die in der Saisonvorbereitung mit einer Corona-Infektion zu kämpfen hatte, ein wenig die Kräfte aus. Bis zu diesem Zeitpunkt kämpfte sie erneut um einen Platz auf dem Podium. "Dieser Verfolger in Ruka ist immer mein Todfeind, das ist immer ein besonderer Kampf - zumal es ja jetzt die doppelte Länge ist", sagte Hennig angesichts der seit dieser Saison an die Männer angepassten Distanzen: "Am Ende konnte ich mich irgendwie durchmogeln."

Den Saisonauftakt beherrschten die Schwedinnen: Nach dem Sprinterfolg von Emma Ribom am Freitag machten in den Distanzrennen Ebba Andersson und Frida Karlsson die Siege unter sich aus. Am Samstag gewann Andersson den Zehner vor Karlsson, am Sonntag setzte sich Karlsson souverän mit 33,3 Sekunden Vorsprung durch. Hennig lag 1:28,1 Minuten zurück. Auch die deutschen Männer überzeugten: Nach Janosch Brugger als Achter im Zehner erreichte Friedrich Moch als Neunter im Verfolger ebenfalls die Top 10. Nicht zu schlagen: Norwegens Dominator Johannes Hösflot Kläbo, der von Freitag bis Sonntag seine Weltcupsiege 49 bis 51 feierte.