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Berichte über Auflösung der Sitten-Polizei im Iran - Freiheit oder Falle?

Die iranischen Mullahs unter Druck wie nie – und im Land überschlagen sich die Ereignisse!

Am Samstagabend meldete die staatliche Nachrichtenagentur Isna: Die berüchtigte und verhasste Sittenpolizei (kontrolliert u. a. die Einhaltung des Kopftuch-Zwangs bei Frauen) wird abgeschafft. Das habe Generalstaatsanwalt Mohammed Dschafar Montaseri mitgeteilt.

Außerdem machte gestern die Runde: Das Gesetz zum Kopftuch-Zwang (seit 1983) soll überprüft werden.

Seit 2005 ist die iranische Sittenpolizei im Einsatz. Die Frauen im traditionellen Tschador kontrollierten den korrekten Kopftuch-Sitz, die Männer nahmen bei Verstößen die Trägerinnen fest

Foto: AFP/Getty Images

Ein Etappensieg der Demonstranten auf dem Weg zu mehr Freiheit? Oder sind die Ankündigungen nur eine große Falle?

Die amerikanisch-iranische Aktivistin Masih Alinejad (46) fürchtet, dass es sich nur um Staatspropaganda handelt. Um die Demonstranten ruhig zu stellen. „Das ist alles eine große Lüge“, so Alinejad zu BILD. Die Abschaffung der Sittenpolizei sei nie offiziell bestätigt worden.

Maryam Moqaddam vom persischsprachigen Sender „Iran International“ sagte zu BILD: „Ich glaube nicht, dass der Generalstaatsanwalt meinte, dass die Sittenpolizei sich aufgelöst hat. Er meinte nur, dass er und seine Mitarbeiter nicht für die Proteste verantwortlich sind.“

In einem Shoppingcenter imIran kauften am WochenendeFrauen ohne Kopftuch ein

Foto: Twitter/bai_mina

Auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (46) ist skeptisch, sprach von einem „Ablenkungsmanöver“ (Funke Medien).

Dagegen ist Menschenrechtlerin Mina Ahadi (66) sicher, dass das Mullah-Regime bereits geschwächt ist. Es sei ein erster Schritt der Revolution.

Die iranische Frauenrechtlerin Maryam Namazie (56) pflichtet ihr in BILD bei: „Es ist Propaganda des Regimes, aber es ist das Ergebnis des Drucks der Frauenrevolution. Nichts, was das islamische Regime Irans tut, wird es vor dem Zorn dieser Revolution bewahren.“