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Bestatter hat erstes Urnen-Fahrrad - Radeln zur letzten Ruhe

Leipzig – In aller Ruhe auf den letzten Weg. Bestatter Eric Wrede (42) hat jetzt Deutschlands erstes Urnen-Fahrrad. Von der Leipziger Südvorstadt transportiert er damit die Asche der Verstorbenen zur Beisetzung.

Vor zehn Jahren wurde der frühere Musikmanager zum Quereinsteiger, will mit seinen „Lebensnah“-Geschäfte in Berlin und in Leipzig die Bestatterbranche verändern.

„Trauer ist ein Teil der Gesellschaft. Aber sie wird abgeschottet, findet hinter verschlossenen Türen statt. Gestorben wird möglichst weit weg“, sagt er und will es anders machen. „Die ersten Reaktionen von gerade älteren Leuten auf das Rad sind sehr positiv“, freut sich Wrede.

Die Urne ist in dem Loch gut gepolstert

Foto: Alexander Schumann

Für das einmalige Gefährt hat er ein herkömmliches Lastenrad umbauen lassen. Im Holzaufsatz ist ein Loch, in das die Urne versenkt werden kann. „Alles ist gut gepolstert, damit nichts wackeln kann“, erklärt der Bestatter. Das Rad selbst hat einen Kippschutz. Und neben der Urne ist zusätzlich auch noch Platz für eine Blumen-Transportkiste. „Ich träume vom ersten großen gemeinsamen Fahrradkorso aus Familie, Freunden und Angehörigen in diesem Frühling Richtung Friedhof“, sagt er.

Seine Bestatter-Autos kann und will Eric Wrede in Leipzig aber trotzdem nicht abschaffen. Besonders in Berlin nicht, wo die Wege viel weiter sind und der Verkehr noch wilder. In einer Stadt wie Leipzig sei man hingegen mit dem Rad oft viel schneller.

Ein Einblick, der noch selten ist: Der Bestatter trägt die Urne unverpackt zum Rad

Foto: Alexander Schumann