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Bester Scorer der NBA-Geschichte: LeBron James bricht unglaublichsten aller Rekorde

Bester Scorer der NBA-Geschichte LeBron James bricht unglaublichsten aller Rekorde

Ein Rekord für die Ewigkeit ist gefallen: LeBron James überholt Basketball-Legende Kareem Abdul-Jabbar und schwingt sich zum besten Punktesammler in der Geschichte der NBA auf. Die Bestmarke gelingt dank James' beeindruckender Fitness - und ist bei weitem nicht die einzige des Superstars.

38.390. Das sind drei mehr als 38.387. Diese einfache Rechnung hätte nie jemand für möglich gehalten. Denn bei den Zahlen handelt es sich um Punkte in der NBA. Der besten Basketball-Liga der Welt. Und dort hat einer der besten Basketballer aller Zeiten nun das geschafft, was lange niemand für möglich hielt. LeBron James überholt Ikone Kareem Abdul-Jabbar und steigt zum besten Scorer der Geschichte der NBA auf.

Der Rekord galt als uneinholbar. Eigentlich. Fast 39 Jahre hatte er Bestand. Abdul-Jabbar stand seit dem 5. April 1984 an der Spitze der Karriere-Punkteliste, als er die bis dahin von Wilt Chamberlain gehaltene Marke durchbrach. Doch dann kam LeBron James. In der letzten Minute des dritten Viertels bei der 130:133-Niederlage seiner Los Angeles Lakers gegen die Oklahoma City Thunder einen der historischsten Körbe in der Ligahistorie. James geht an der Freiwurflinie ins Post-Up, schiebt seinen Gegenspieler ein Stück weg, springt dann vom linken Fuß ab und trifft im Nach-Hinten-Fallen - ein Fadeaway-Wurf, wie er so typisch ist für LeBron.

Eigentlich sind danach noch zehn Sekunden im dritten Viertel zu spielen und das komplette Schlussviertel zu spielen, doch, typisch NBA: das Publikum erhebt sich, die Uhr wird angehalten, stehende Ovationen, auf dem Videowürfel in der Arena wird das historische Ereignis gewürdigt. Dann treten NBA-Commissioner Adam Silver und der entthronte Rekordhalter Kareem Abdul-Jabbar aufs Feld, um den "King" zu würdigen. "Ein Rekord, der fast 40 Jahre gehalten hat und von dem viele dachten, dass er nie gebrochen werden wird. LeBron, Du bist der All-Time-Scoring-Leader der NBA. Gratulation!", sagte Silver.

James kämpft mit den Tränen, als er sich am Mikrofon bedankt, um Applaus für seinen Vorgänger bittet und all denen dankt, die ihn auf diesem Weg und in seinen 20 Jahren in der besten Basketball-Liga der Welt begleitet haben. "In der Gegenwart von jemandem so einzigartigem wie Kareem zu sein, ist herausragend. Bitte einen Applaus für den Captain. Applaus auch für meine Mutter, meine Frau, meine Kinder. Ich wäre nicht ich ohne Eure Hilfe."

In Video-Botschaften gratulierten nicht nur seine Mutter Gloria, Ehefrau Savannah ("Ich bin wahnsinnig stolz auf dich) und die drei gemeinsamen Kinder Bronny, Bryce und Zhuri, sondern sogar US-Präsident Joe Biden: "Du hast das Land inspiriert, besser zu werden. Mach weiter so!" Dirk Nowitzki twitterte: "Unglaublich!! Gratulation, King James". Steph Curry von den Golden State Warriors, der sich mit James mehrere große Finalduelle lieferte, schrieb: "Glückwunsch, King James! Legendär!" Am Ende kommt James auf 38 Punkte an diesem besonderen Abend und liegt damit nun drei Punkte vor Abdul-Jabbar auf Platz eins der Liste. Den Vorsprung wird er ausbauen, wahrscheinlich als erster NBA-Profi die Marke von 40.000 Punkten durchbrechen.

James trotzt allen Strapazen

Für den damals 18-jährigen "King" James begann alles am 29. Oktober 2003. In seinem ersten Ligaspiel auswärts bei den Sacramento Kings bewies der selbsternannte Auserwählte, dass er dem scheinbar unüberwindbaren Hype, der bereits um ihn gemacht wurde, bevor er überhaupt ein NBA-Court betreten hatte, gerecht werden kann. Drei Minuten waren damals gespielt, als James, der als Teenager ohne einen zuverlässigen Sprungwurf in die Liga kam, zu einem schwierigen Fadeaway-Jumpshot an der Baseline ansetzte: Der Ball zischte mit einem "Swish" durch das Netz, die Bank seiner Cleveland Cavaliers brüllte. Der Rookie traf seine ersten drei Würfe und beendete sein allererstes Viertel als Profi mit zwölf Punkten, zwei Rebounds, zwei Assists und drei Steals.

Zwei Jahrzehnte später macht James unaufhaltsam so weiter. Mehrmals hat er sein Spiel verbessert und umgestellt, sich an den Stil der Liga angepasst. Sein Körper veränderte sich über die Jahre zu einer Bulldozer-Maschine. Es ist vor allem James' Fähigkeit, ein unglaublich hohes Niveau aufrechtzuerhalten, die nach wie vor unübertroffen ist und dank der er die Rekordmarke übertreffen konnte. So langlebig und alle Strapazen widerstehend wie der Lakers-Star ist fast niemand im Sport. In 76 NBA-Spielzeiten haben nur sechs weitere Spieler mindestens 50.000 Minuten auf dem Parkett verbracht. Spieler wie Kevin Durant oder Stephen Curry mögen zwar begabtere Scorer oder Drei-Punkt-Schützen sein als James, aber keiner von ihnen hat dem Verschleiß des Profi-Basketballs auch nur annähernd so gut standgehalten wie der "King".

Sollte James nicht früher als erwartet aufhören - er steht für mindestens eine weitere Saison unter Vertrag und besitzt eine Spieleroption für 2024/25 -, dürfte er in der kommenden Saison die 40.000-Punkte-Marke erreichen. Wahnsinn! Zwar werden in der NBA mittlerweile weitaus mehr Zähler gesammelt als etwa in den 1990ern, aber sollte irgendjemand James auch nur annähernd gefährlich werden wollen hinsichtlich der Bestmarke, müsste er erst einmal zwei Jahrzehnte lang gesund und auf einem elitären Level produktiv bleiben.

James hat noch lange nicht genug

Einen besseren Punkteschnitt pro Spiel hat zwar Michael Jordan (30,1 zu James' 27,2) vorzuweisen, aber der sechsfache Champion, den die meisten Experten immer noch vor James als GOAT (Greatest Of All Time) sehen, spielte eben "nur" 15 Jahre in der Liga. Der Lakers-Forward absolviert derzeit seine 20. Saison und punktet dabei, selbst wenn die Dominanz früherer Jahre natürlich nicht mehr ganz vorhanden ist, immer noch besser als fast alle anderen in der Liga. Momentan liegt James auf Platz sieben der diesjährigen Scoring-Liste und denkt gar nicht ans Aufhören. "Ich werde noch mindestens ein paar Jahre in dieser Liga bleiben", kündigte er jüngst an.

Wenn seine Karriere zu Ende geht, wird der Lakers-Superstar wahrscheinlich nicht nur die meisten Punkte erzielt, sondern auch einen neuen Rekord für gespielte Minuten aufgestellt haben (ihm fehlen noch weniger als 4000 Minuten zu Abdul-Jabbar, bei einer Saison von 82 Spielen und einem Minutendurchschnitt in dieser Saison von 36,4 pro Spiel).

Der Mann, der mehr Punkte erzielt als jeder andere, der jemals einen Fuß auf ein NBA-Feld gesetzt hat, wird sicherlich noch weitere Rekorde sammeln. Zeit, sich all seine bisherigen historischen Marken anzuschauen - denn Platz eins in der Scoring-Liste ist bei weitem nicht sein einziges Meisterstück in der Liga, die wie keine andere der Welt jede Statistik so detailliert erfasst:

Teenie-Rekorde

James ist der erste und noch immer einzige 18-Jährige, der 30 Punkte in einem Spiel erzielt hat. Damit übertrumpfte er die alte Marke von Kobe Bryant als jüngster Spieler mit einem 30-Punkte-Spiel um mehr als 100 Tage. Dieser Rekord kann quasi nicht mehr gebrochen werden, weil NBA-Spieler nach der High School mindestens ein Jahr am College oder in einer anderen Liga spielen müssen und nicht wie James und Bryant direkt von dort in die Liga wechseln dürfen.

Kurz nach dem Ende seiner Teenager-Zeit wurde James dann auch zum jüngsten Spieler, der je 50 Punkte erzielte. Im März 2005 gelangen ihm als 20-Jährigem bei einer Niederlage gegen die Toronto Raptors gleich 56 Zähler.

Einziger Nicht-Guard in den Top 10 der Assists

James überholte Anfang Februar die Point-Guard-Legende Steve Nash und übernahm mit seinen elf Assists gegen die New York Knicks den vierten Platz in der ewigen Bestenliste der Vorlagengeber der NBA. Als einziger Spieler, der nicht offiziell auf der Guard-Position spielt (James spielt in seiner Karriere immer wieder eine Art Point-Forward), steht der selbsternannte "Pass-First-Typ" damit in den Top 10. James hat nun 10.351 entscheidende Pässe gesammelt und gibt in dieser Saison im Durchschnitt immer noch sieben Assists pro Spiel. Er könnte gar die Point-Guard-Ikonen Chris Paul (selbst noch aktiv, aktuell 11.271) und Jason Kidd (12.091) vor sich noch einholen, wenngleich es schwer wird und John Stockton auf Platz eins (15.806) wohl unerreichbar für ihn ist.

Triple-Double-Rekorde

Als passorientierter Spieler sammelte James in seiner Karriere natürlich auch das ein oder andere Triple Double, also jeweils zweistellige Werte in drei statistischen Kategorien. In seinem Fall mindestens zehn Punkte, Rebounds und Assists. 105 sind es bisher gewesen, damit liegt er zwar "nur" auf Platz fünf der ewigen Bestenliste, doch seit diesem Jahr ist er der erste Spieler überhaupt, dem in seiner 20. Saison oder darüber hinaus ein Triple Double gelungen ist. Außerdem ist er der viertälteste Spieler in der Geschichte der NBA, der diese besondere statistische Leistung aufs Parkett gebracht hat.

20.000 und 30.000

Am 17. Januar 2013 mutierte James zum jüngsten NBA-Spieler mit 20.000 Punkten in der regulären Saison. Nur fünf Jahre später, am 23. Januar 2018, wurde er mit einem langen Sprungwurf zum siebten - und jüngsten - Spieler, der in seiner Karriere 30.000 Punkte in seiner Laufbahn erzielt hat. Nach Abdul-Jabbar, Karl Malone, Kobe Bryant, Michael Jordan, Wilt Chamberlain und einem gewissen Dirk Nowitzki.

Rekordsaisons in Folge

Der erste Platz in der Scoring-Liste kommt auch daher, dass James in seinem 20. NBA-Jahr an seiner 19. Saison in Folge mit durchschnittlich mindestens 25 Punkten pro Spiel arbeitet. Einzig als Liga-Neuling bleib James unter dieser Marke. Eine unglaubliche Serie. Jordan gelang dies nicht, weil er nicht lang genug spielte. Doch selbst Abdul-Jabbar konnte nur neun Saisons in Folge 25 Punkte oder mehr erzielen und auch die Serie des überaus dominanten Chamberlains mit 25 Punkten pro Spiel endete nach acht Saisons.

30K, 10K, 10K

In der vergangenen Saison wurde James der erste Spieler in der Geschichte der NBA, der mindestens 30.000 Punkte, 10.000 Rebounds und 10.000 Assists verbuchen konnte. Um das in den richtigen Kontext zu setzen: Nur acht Spieler in der NBA-Geschichte haben die 30.000-Punkte-Marke erreicht. Nur sieben Spieler haben die 10.000er-Marke bei den Assists erreicht. Kein anderer Basketballer befindet sich auf beiden Listen in den Top 25.

40 Punkte gegen alle Teams

Im Januar fügte James im Alter von 38 Jahren seiner beeindruckenden Karriere weitere Auszeichnungen hinzu. Er wurde in einer Partie gegen die Los Angeles Clippers der erste Spieler, der gegen alle 30 Teams der Liga 40 Punkte erzielt hat. Der Lakers-Star stellte dabei außerdem einen Liga-Rekord von Jordan ein: drei Spiele mit mindestens 45 Punkten im Alter von 38 Jahren.

All-Star Game

Mit seiner jüngsten Nominierung zog James mit Abdul-Jabbar gleich, der insgesamt 19-mal zum All-Star gewählt wurde - so oft wie kein anderer Spieler in seiner Karriere. Damit übertrifft James nun die 18 von Bryant. Diese drei NBA-Legenden sind die einzigen drei Spieler mit mehr als 15 All-Star-Nominierungen.

All-NBA-Teams

All-Star-Starter werden von den Fans für die Fans gewählt. Die All-NBA-Teams sind eine andere Geschichte. Sie geben Aufschluss darüber, wer die besten Spieler der Liga in der jeweiligen Saison waren. James hält bereits den Rekord für die meisten All-NBA-Berufungen mit insgesamt 18, dieses Jahr dürfte Nummer 19 folgen. Er hält auch den Rekord für die meisten All-NBA-Auszeichnungen für das First Team (es gibt auch das zweite und dritte Team) mit 13. Selbst wenn er es nie wieder in ein All-NBA-Team schaffen sollte, wird James diesen Rekord noch sehr lange halten.

Dreierpack

James ist der einzige Spieler in der Geschichte der NBA, der mit drei verschiedenen Teams (Cleveland Cavaliers, Miami Heat, Los Angeles Lakers) die NBA-Meisterschaft als MVP (Most Valuable Player) der Finalserie gewonnen hat.

Playoff-Rekorde

James hat mit Abstand die meisten Punkte erzielt, wenn man die reguläre Saison und die Playoffs zusammenzählt. Außerdem liegt er auf Platz eins bei in den Playoffs erzielten Punkten (7631), erfolgreichen Würfen (2725), erfolgreichen Freiwürfen (1749), Steals (454), absolvierten Spielen (266)und Minuten (11.035) auf dem Court.