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Bierkonsum steigt wieder: 2022 ließ Deutsche verstärkt zur Flasche greifen

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Na dann Prost: Im Jahr 2022 stieg der Bierabsatz wieder.

(Foto: IMAGO/Geisser)

In den vergangenen Jahren haben die Deutschen immer weniger Bier getrunken - doch 2022 war es anders. Es wurde wieder mehr gezapft und angestoßen. Und nein, das hatte nichts mit der Fußball-WM zu tun.

Die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager haben ihren Absatz 2022 im Jahresvergleich um 2,7 Prozent gesteigert. Sie setzten rund 8,8 Milliarden Liter Bier ab, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Darin nicht enthalten sind alkoholfreie Biere, Malztrunk sowie Importbiere von außerhalb der EU. Der Absatz im Inland war fünf Prozent niedriger als 2019 vor der Corona-Pandemie.

7,2 Milliarden Liter - 82,5 Prozent des Gesamtabsatzes - waren den Statistikern zufolge für den Inlandsverbrauch bestimmt. Das sind vier Prozent mehr als im Jahr 2021. 805 Millionen Liter wurden ins EU-Ausland exportiert - ein Anstieg um 7,8 Prozent. Die Exporte in Drittstaaten sanken um 12,4 Prozent auf 716 Millionen Liter. Zudem wurden 11,3 Millionen Liter unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien abgegeben.

Im Jahresverlauf stieg der Bierabsatz im Frühjahr und Sommer deutlich an und ging dann wieder zurück. "Großveranstaltungen wie Fußball-Weltmeisterschaften hatten in vergangenen Jahren im Sommer meist für mehr Absatz gesorgt", erklärte das Bundesamt. "Ein solcher Effekt blieb während des Turniers in Katar im Winter 2022 weitgehend aus."

Helles und Lager beliebter

Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) ist das Pils mit einem Marktanteil von 50 Prozent die beliebteste Biersorte. "Zuwächse verzeichneten 2022 Hellbiere und Lagerbiere sowie nach ersten Schätzungen auch alkoholfreie Biere", erklärte der DBB.

Biermischungen mit Limonade, Cola und anderem machten 5,1 Prozent des Bierabsatzes aus, wie das Statistikamt ausführte. Der Absatz dieser Getränke stieg leicht um 0,5 Prozent an. Langfristig geht der Bierkonsum in Deutschland seit Längerem kontinuierlich zurück.

DBB-Geschäftsführer Holger Eichele warnte vor einem "äußerst schwierigen Jahr" 2023 für die Branche. Von der Corona-Pandemie, als die Absätze stark eingebrochen waren, erhole sie sich nur langsam. Nun käme ein enormer Kostendruck hinzu. "Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten 2023 auf hohem Niveau bleiben und teilweise weiter steigen", erklärte Eichele. "Zahlreiche Brauereien in Deutschland haben für dieses Jahr bereits Preiserhöhungen angekündigt."